Thomas Boutellier ist Verbandspräses im Verband Katholischer Pfadi.
Zitat

Thomas Boutellier: Mir ist peinlich, wie langsam die Schweiz ist

«Ich war überrascht von der Buntheit der katholischen Kirche. Die Selbstverständlichkeit, mit der Ökumene, progressive und konservat Thomas Boutellier ive am Katholik:innentag nebeneinander Kirche gelebt haben, wünsche ich mir auch in der Schweiz. Natürlich gibt es hier auch Grabenkämpfe, aber es ist klar, dass wir vorwärts und nicht rückwärts schauen.

In den Gesprächen, Begegnungen und Veranstaltungen erlebte ich, dass die Probleme der Zeit und die Herausforderungen erkannt sind. Aber sie sind zu gross, um sie auf einmal zu lösen. Aber schön, dass man gemeinsam auf dem Weg ist. Gerade der Schlussgottesdienst hat diesen Aufbruch in eine neue Selbstverständlichkeit gezeigt.

Der Deutschlandfunk hat mich zufällig befragt und ich musste leider sagen: Ich wünschte, wir wären in der Schweiz auch schon auf dem Weg wie in Deutschland. Die Erkenntnis, dass wir in der Schweiz auf diesem Weg noch nirgends sind, nicht bei der Aufarbeitung, nicht beim Verständnis von Diversität in der Kirche und in der Bewahrung der Schöpfung ist beängstigend und auch ein wenig peinlich.  

Wir können hoffen, dass am Montag auf der nationalen synodalen Versammlung in Einsiedeln die ersten Schritte in die richtige Richtung gemacht werden. Es müssen endlich Schritte gegangen werden.»

Thomas Boutellier (42) ist Verbandspräses im Verband Katholischer Pfadi und Leiter der kirchlichen Fachstelle Jugend in Solothurn. Er äussert sich auf Anfrage von kath.ch über seine Erfahrungen auf dem Katholikentag in Stuttgart. (rr) 


Thomas Boutellier ist Verbandspräses im Verband Katholischer Pfadi. | © zVg
29. Mai 2022 | 14:29
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