Schweiz
Thomas Boutellier: «Der Generalvikar zwingt niemanden zu demissionieren»
In der Kirchgemeinde St. Hilarius in Näfels GL ist letztes Jahr der Kirchenrat zurückgetreten. Auf Ende Juni hat nun auch Pfarrer Stanislav Weglarzy gekündigt. Musste er auf Initiative des Generalvikariats und des Bistums zurücktreten? Thomas Boutellier, Informationsbeauftragter des Generalvikariats für die Kantone Zürich und Glarus, nimmt Stellung.
Wolfgang Holz
Ist es richtig, Herr Boutellier, dass Pfarrer Stanislav Weglarzy nicht freiwillig in der Pfarrei Näfels gekündigt hat, sondern auf Initiative des Bistums und des Generalvikars demissionierte – aufgrund des Dauerstreits zwischen Kirchenrat und Pfarrer?
Thomas Boutellier*: «Der Generalvikar zwingt niemanden zu demissionieren. Tatsache ist, dass es weder für Pfarrer Stanislav Weglarzy noch für die Kirchenpflege eine einfache Situation war, die für alle Seiten kräfteraubend war. Darum ist naheliegend, dass es sich auch Pfarrer Weglarzy überlegt hat, wie es für ihn weitergehen kann. In diesem Sinne gibt es einen Zusammenhang, aber nicht auf Druck. Die Demission, Kündigung und Anstellung am neuen Ort sind ganz normal abgelaufen.»
Was haben das Bistum und das Generalvikariat vorher unternommen, um den Konflikt zwischen Pfarrer und Kirchenrat zu moderieren?
Boutellier: «Es ist uns ein grosses Anliegen, dass zwischen den beiden Seiten im dualen System eine gute Kommunikation und Einvernehmen herrscht. Wo dies nicht möglich ist, bieten wir Hilfestellungen und Beratung an. Das Generalvikariat und seine Stellen, haben mit den Beteiligten in Näfels gesprochen und versucht, gemeinsame Lösungen zu finden. Leider gelingt dies nicht immer, insbesondere dann, wenn die Konflikte schon eine lange Vorgeschichte haben. Da es aus verschiedensten Gründen nicht möglich war, ein Einvernehmen zu finden, haben beide Seiten die Konsequenzen gezogen, die sie für die richtigen halten. So stehen wir nun vor der Herausforderung, die Stellen neu zu besetzen.
Wir freuen uns und sind zuversichtlich, dass die Pfarrei und Kirchgemeinde auf einem soliden Weg sind, wie es der Sachwalter Andreas Schiesser im Interview mit kath.ch gesagt hat. Das sind gute Voraussetzungen für eine neue Leitung auf Seiten Pfarrei und Kirchenpflege zum Wohle der Menschen in Näfels.»
*Diese Antworten gab Thomas Boutellier schriftlich gegenüber kath.ch. Das Bistum Chur wollte auf Anfrage von kath.ch zu den Ereignissen in Näfels keine Stellung nehmen.
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