Eingang des Giornale del Popolo
Schweiz

Tessiner Tageszeitung ist definitiv in Konkurs

Lugano, 5.6.18 (kath.ch) Das Bezirksgericht Lugano hat den Konkurs des Verlags der letzten katholischen Tageszeitung der Schweiz am 5. Juni bestätigt. Das ist das offizielle Ende des «Giornale del Popolo». Dies teilt das Bistum Lugano über die Newsseite catt.ch mit.

Damit gilt für das «Giornale del Popolo», was für alle Konkurs gegangenen Geschäfte zutrifft. Seine Geschäftstätigkeit wird geschlossen und das Unternehmen aus dem Handelsregister gelöscht, wie die Bundeskanzlei auf ihrer Webseite ch.ch erklärt. Die pfändbaren Vermögenswerte werden verwertet, sofern es welche gibt. Aus dem Erlös werden – soweit möglich – die Gläubigerinnen und Gläubiger befriedigt. Zu diesen gehören laut der Mitteilung Mitarbeitende und Zulieferer der Zeitung.

Zu hohe Betriebskosten

Das Bistum erklärte den Konkurs erneut mit dem Niedergang des Werbevermarkters Publicitas in Opfikon (Kanton Zürich). Damit seien rund 40 Prozent der Einnahmen plötzlich weggefallen. Dies habe zu einem ernsthaften Liquiditätsengpass geführt. Angesichts bereits bestehender Schulden wäre es unmöglich gewesen, für die Betriebskosten aufzukommen. Diese hätten sich fürs Jahr 2018 auf rund 4,6 Millionen belaufen.

Der Herausgeber, der Bischof von Lugano, hatte am 17. Mai die abrupte Schliessung des «Giornale del Popolo» angekündigt. Die Redaktion organisierte daraufhin einen Aufruf, den über 1000 Personen ihren Aufruf unterstützten. Sie wollten «eine historische Stimme der italienischen Schweiz zu retten». Das «Giornale del Popolo» war 1926 gegründet worden. (catt.ch/rp)

Eingang des Giornale del Popolo | © zVg
5. Juni 2018 | 17:31
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