Giordano Piccinotti ist zum Bischof geweiht worden.
Schweiz

Tessiner Salesianer wird in Rom zum Bischof geweiht

Am letzten Samstag sind zwei Salesianer in der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore zum Bischof geweiht worden – darunter der Tessiner Giordano Piccinotti. Der Walliser Kardinal Emil Paul Tscherrig sprach in seiner Predigt vom «grössten Wunder der Kirche».   

An der Eucharistiefeier am 20. April nahmen zahlreiche kirchliche Würdenträger und wichtige Persönlichkeiten teil, aber auch die Familien der neu geweihten Salesianer, Freunde, Wohltäter und Mitglieder der Salesianischen Familie sowie Gäste aus Regierungen und Streitkräften.

Geweiht wurden zwei Salesianer: Giordano Piccinotti ist gewählter Titularbischof von Gradisca im Friaul und Präsident der Verwaltung der Güter des Apostolischen Stuhls (Apsa). Das Tessiner Bürgerrecht hat er durch seine Tätigkeit in Lugano erworben. Der zweite ist Kardinal Angel Fernandez Artime, Rektor der Salesianerkongregation und gewählter Titularerzbischof von Ursona (bei Sevilla). Artime war beim Konsistorium im Juli 2023 der einzige neue wahlberechtigte Kardinal ohne Bischofsweihe.

Kardinal Emil Paul Tscherrig
Kardinal Emil Paul Tscherrig

Kardinal Tscherrig leitete die Bischofsweihe

Die Bischofsweihe leitete der Walliser Kardinal Emil Paul Tscherrig. Dieser gab den künftigen Bischöfen in seiner schlichten und prägnanten Predigt einige Gedanken mit: «Wir sind hier versammelt, um eines der grössten Wunder der Kirche zu feiern: die apostolische Nachfolge. Seit der Zeit der Apostel wird diese Nachfolge durch Handauflegung und die Anrufung des Heiligen Geistes weitergegeben. Die Gnade des bischöflichen Dienstes ist immer von einem Bischof auf den nächsten übergegangen, und diese ununterbrochene Nachfolge dauert bis heute an.»

Kardinal Tscherrig zitierte auch Papst Franziskus mit den Worten: «Bischof zu werden bedeutet eine missionarische Entscheidung, die alles verändern kann». Er betonte, dass diejenigen, die die Rolle des Hirten in der Herde Christi annehmen, lernen müssen, die Menschen mit Gottes Augen zu sehen und so zu denken und zu lieben.»

Tipp: das sichere Ufer verlassen

Und mit einem weiteren Zitat von Papst Franziskus sagte er: «Das Leben wächst, wenn es gegeben wird. In der Isolation und der Bequemlichkeit schwächt es ab. Tatsächlich geniessen jene das Leben am meisten, die das sichere Ufer verlassen und sich für die Mission begeistern, anderen das Leben zu vermitteln».

Kardinal Tscherrig schloss mit den Worten, dass das Erbe des Bischofs nicht Ehre oder Macht sei, sondern Gott allein. Ein guter Hirte opfere sein Leben für die Herde nach dem Beispiel Jesu Christi, und die neu geweihten Bischöfe seien aufgerufen, ihm ganz nachzueifern.

Nach der Kommunion bedankte sich Kardinal Angel Fernandez Artime – im Namen beider neu geweihter Bischöfe – mit salesianisch inspiriertem Enthusiasmus. Er bekräftigte die starke Verbundenheit der Salesianer mit der Kirche und dem Heiligen Vater, die auf Don Bosco zurückgehe, und erklärte mit grosser Demut und Überzeugung, dass sie weiterhin der Kirche und insbesondere den Armen dienen werden.

Alain de Raemy
Alain de Raemy

Der feierliche Schlusssegen durch Tscherrig beendete die gesamte Feier, begleitet von den schallenden Stimmen, die die traditionelle salesianische Hymne an Don Bosco «Giù dai Colli!» anstimmten.

Alain de Raemy unter den Gästen

Neben den Generalräten, mehreren Inspektoren und Oberen der Salesianischen Familie aus der ganzen Welt waren auch mehrere Kardinäle und Bischöfe bei der feierlichen Messe anwesend, darunter Bischof Alain de Raemy, Apostolischer Administrator der Diözese Lugano. (catt.ch/ Ad. rp)

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Der neue Bischof

Pater Piccinotti wurde am 23. Februar 1975 in Manerbio, in der Provinz Brescia, geboren. Er legte am 12. September 2004 die Ewige Profess in der Salesianischen Gesellschaft des Heiligen Johannes Bosco ab und wurde am 17. Juni 2006 zum Priester geweiht.

Piccinotti ist Inhaber des Lizentiats in Spiritueller Theologie der Päpstlichen Salesianer-Universität in Rom. Er ist Direktor der Stiftung Opera Don Bosco in der Welt in Lugano, Prokurist der Stiftung Istituto Elvetico Opera Don Bosco in Lugano und Geschäftsführer der Stiftung Opera Don Bosco onlus in Mailand.

Ausserdem ist er Mitglied des Rates der Stiftung Don Bosco in der Welt in Schaan, Liechtenstein, und Schatzmeister des Verwaltungsrates der NGO VIS. Der Papst ernannte Piccinotti im Januar 2023 zum Untersekretär der Apsa und am 31. Januar 2024 zum Erzbischof mit dem Titel des Stuhls von Gradisca. (catt.ch/ Ad. rp)


Giordano Piccinotti ist zum Bischof geweiht worden. | © Agenzia Info Salesiana
23. April 2024 | 12:02
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