Das Kapuzinerkloster Wesemlin in Luzern
Schweiz

Tage der offenen Tür – Das Kapuzinerkloster Wesemlin Luzern ist fit für die Zukunft

Luzern, 25.8.15 (kath.ch) Nach einer intensiven Phase des Umbaus und der baulichen Sanierung hat das Kapuzinerkloster Wesemlin Luzern am Wochenende vom 22./23. August zu Tagen der offenen Tür eingeladen. Über 1300 Interessierte haben an den Rundgängen durch das Kloster teilgenommen. Die Wohnräume der Brüder, die Kirche und die Bibliothek waren renoviert worden. Zu sehen bekamen die Besucher zudem die neuen Studios für das klosternahe Wohnen.

Sandro Bucher

«Oase-W» heisst das Projekt, das die Kapuziner 2012 vorgestellt haben und das nach zweijähriger Bauzeit im Sommer 2015 abgeschlossen werden konnte. Bisher wurden die Wohn- und Lebensräume und die Bibliothek restauriert sowie die Wohnstudios für klosternahes Wohnen und die Räumlichkeiten für die Arztgemeinschaft geschaffen. Die Neugestaltung des Klostergartens, die Restauration der Klostermauer und die zusätzliche Errichtung eines Gebäudes werden in einer dritten Phase realisiert.

Die Neugestaltung des Klosters auf dem Wesemlin in Luzern kostet rund 12,5 Millionen Franken. Die Schweizerische Kapuzinerprovinz beteiligt sich mit einem Beitrag von 3,5 Millionen Franken. Der grosse Rest wird durch Spenden gedeckt.

Öffnung des Kapuzinergartens

Ursprünglich war der Garten des Klosters Wesemlin nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Nun wird durch das «Oase-W»-Projekt ein Teil des 17›000 Quadratmeter grossen Parks mit der Bereitstellung von Gewerbeflächen ein zentrales Element des Luzerner Quartiers.

Die Schaffung eines neuen Rundwegs verbindet sämtliche Gartenbereiche sowie die klosternahe Umgebung und lässt das weltliche Leben mit dem klösterlichen in Dialog treten: «Mich überwältigt die Umgestaltung des Klostergartens in einen zugänglichen Raum der Ruhe, nur wenige Minuten ausserhalb des Luzerner Stadtkerns. Diese Form der Öffentlichkeit ist auch für junge Menschen attraktiv», sagt Urs Schmied, Besucher am Tag der offenen Tür und Patient der Gemeinschaftspraxis Medicum Wesemlin, deren Räume sich in der Klosteranlage befinden.

Wohnen im Kloster

Neben der Bewahrung des Alten ist die Schaffung des Neuen ein zentraler Schwerpunkt des Projekts. Die Kapuziner sind in den historischen Teil des Klosters umgezogen, damit die Innenräume im Südflügel für die Fremdnutzung umgebaut werden konnten. Neu bieten diese Räumlichkeiten neben Büros, Meditations- und Gruppenräumen Platz für zehn Wohnstudios, die für spirituell interessierte Männer und Frauen zur Verfügung stehen.

Thomas Schubiger, Mitarbeitender vom Fastenopfer, ist einer der neuen Mieter: «Das Konzept der Begegnungszonen zwischen Kapuzinern und Wohngemeinschaft finde ich eine spannende Herausforderung. Die Öffnung der Räumlichkeiten ist eine Chance für Ordensgemeinschaften, der Überalterung entgegenzuwirken.»

«Unsichtbare Renovation»

An den Tagen der offenen Tür waren die Renovationsarbeiten erstmals öffentlich einsehbar. Die Innenrenovation der Klosterkirche sowie die Restauration und Sicherung der historischen Bibliothek beeindruckten die Besucherinnen und Besucher: «Durch die Erhabenheit der Schätze in Bibliothek und Kirche fühlt man sich wie in eine andere Zeit zurückversetzt. Von den Renovationen merkt man in diesem Sinne gar nichts», sagt Irene Widmer aus Luzern.

Fernab der baulichen Sanierung werden als Ergänzung zu der traditionellen Seelsorgetätigkeit künftig Angebote in Liturgie, Meditation und Gebet das pastorale Spektrum erweitern. Dazu sollen Rituale gehören, die auf Bedürfnisse und Befindlichkeiten der Menschen von heute in ihren verschiedenen Phasen des Lebens eingehen.

«Dieses Modell hat Zukunft»

Mit dem Einblick in das innovative Klosterleben präsentierten die Kapuziner eine Perspektive, wie sich auch die Besucherinnen und Besucher ein Kloster der Zukunft vorstellen. Wolfgang Schmid und Giovanna Wanner aus Adligenswil LU sind nicht zuletzt durch die zentrale Lage nahe der Stadt Luzern von der Wichtigkeit der Umstrukturierung überzeugt: «Die Neuausrichtung im Wesemlin ist wegweisend und durchdacht. Wenn man ein Kloster am Leben erhalten möchte, ist eine Öffnung die Zukunft.» (sb/bal)

Hinweis für Redaktionen: Zu dem Beitrag können kostenpflichtige Bilder bestellt werden bei sandro.bucher@hotmail.com

Das Kapuzinerkloster Wesemlin in Luzern | | © Sandro Bucher
25. August 2015 | 11:38
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