So soll die Autobahnkirche in Andeer einmal aussehen.
Schweiz

Stararchitekten bauen an der A13 die erste Autobahnkirche

Die erste Autobahnkirche in der Schweiz soll an der Autostrasse A13 in Andeer im Kanton Graubünden zu stehen kommen. Bauen will sie das renommierte Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron.

Das Vorprojekt zur Autobahnkirche an der San Bernardino-Route wurde am Mittwoch im Bergdorf Andeer vorgestellt. Es besteht im Wesentlichen aus einer von weitem sichtbaren überirdischen Kirche, welche mit einer unterirdischen Raumsequenz verbunden ist.

Hinter dem Projekt steht die Interessengemeinschaft (IG) Autobahnkirche Andeer – Val Schons. Sie erhofft sich von diesem aussergewöhnlichen Vorhaben eine raschere Verbesserung der Anschlusssituation.

Konfessionell verortet

Im Gegensatz zum benachbarten Ausland – in Deutschland gibt es 46 – kennt die Schweiz keine Autobahnkirchen. Das einzige spirituelle Gebäude an einer Schweizer Autobahn ist eine Kapelle, die sich offiziell «Ort der Besinnung» nennt. Sie befindet sich in Erstfeld im Kanton Uri an der A2 und ist «für alle Religionen, für alle Reisenden, für alle Rastenden» offen, wie des Präsident des entsprechenden Stiftungsrates 2019 gegenüber kath.ch sagte.

Im Unterschied zu dieser soll die Autobahnkirche in Andeer «konfessionell verortet», sein, nämlich mit einer klaren christlichen Ausrichtung, sagt Jens Köhre, reformierter Pfarrer in Andeer und Mitglied in der IG, gegenüber kath.ch. Erkennbar sein soll dies durch eine Bibel, die aufliegen wird, und ein gut sichtbares Kreuz, das dereinst in der Kirche hängen soll. Laut Jens begrüssen die beiden Landeskirchen und die Kirchgemeinden vor Ort das Projekt, tragen es aber finanziell nicht mit.

Die erste Schweizer Autobahnkirche in Graubünden soll gut sichtbar auf einem an die A13 angrenzenden Hügel in Andeer ihren Platz haben. Erreicht werden soll sie nach einem kurzen Spaziergang.

Rohbau bis Ende 2022

Die Finanzierung dieses für die Region Viamala einmaligen Projektes soll auf privater Basis erfolgen. Die gespendeten Mittel sollen in eine Stiftung fliessen, deren alleiniger Zweck die Errichtung und der Betrieb der Autobahnkirche ist.

Den Rohbau wollen die Initianten bis Ende 2022 fertiggestellt haben. Dies ist dann auch das Jubiläumsjahr der «Commercialstrasse in Thusis», einem bedeutenden Ereignis im Zusammenhang mit der Transit- und Säumergeschichte der Region. (sda/sys)  

So soll die Autobahnkirche in Andeer einmal aussehen. | © Herzog und de Meuron
20. Februar 2020 | 10:41
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