Reinhard Schulze.
Schweiz

SRF hat im Bereich Religion Verpflichtung gegenüber Jugend

Die SRF-Geschäftsleitung darf wichtige Sendungen zum Thema Religion nicht streichen. Das fordert der renommierte Schweizer Islamwissenschaftler Reinhard Schulze. Der SRF-Entscheid leiste einer «Gettoisierung religionsbezogener Informationen» Vorschub.

Die grosse gesellschaftspolitische Bedeutung des Themas Religion für die Öffentlichkeit dürfe nicht unterschätzt werden. Das sensible Feld «Religion» verlange darum eine ausgewogene Informationsarbeit, um soziale und politische Konflikte in unserer Gesellschaft zu verhindern.

Die dringend benötigte Prävention von Radikalisierung und Konflikten im gesellschaftlichen Feld «Religion» verlange verlässliche Informationen, die nicht der Interessensbindung durch die Religionsgemeinschaften unterstehen.

Öffentlicher Auftrag zugunsten der Jugend

Aus der Sicht des emeritierten Professors für Islamwissenschaft der Universität Bern sind «Produktion und Verbreitung solcher Informationen zwingender Bestandteil des Auftrags der öffentlich-rechtlichen Medien».

Bei der jüngeren Generation sei das Thema «Religion» hoch umstritten. Es bestehe darum «ein verstärkter Bedarf an religionsbezogenen Informationen, die dieser Generation einen friedlichen, fairen und souveränen Umgang mit Religionen ermöglichen», schreibt Schulze.

Ab Sommer 2021 verzichtet SRF auf die Radiosendungen  «Zwischenhalt» und «Blickpunkt Religion». Diese thematisieren wöchentlich Fragen rund um Religion, Ethik, Glaube und Theologie.

Reinhard Schulze. | © Vera Rüttimann
8. Oktober 2020 | 12:20
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