Schweiz
Asal-Steger: SRF muss weiterhin Religion bieten
Die RKZ und die Schweizer Bischöfe fordern einen Ersatz für die gestrichenen SRF-Religionssendungen.
Georges Scherrer
«Die beliebten Sendungen Zwischenhalt und Blickpunkt Religion dürfen nicht ersatzlos gestrichen werden», fordert die Präsidentin der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ), Renata Asal-Steger.
Es gehöre zum Auftrag der SRG als Service public, über den Beitrag der Kirchen und Religionsgemeinschaften zum gesellschaftlichen Zusammenhalt zu berichten. «Denn Glaubens- und Sinnfragen sind für viele Menschen wichtig», sagt Asal.
Nischenprodukte geopfert
Mariano Tschuor, Präsident der Medienkommission der Schweizer Bischofskonferenz und ehemaliges Mitglied der nationalen Geschäftsleitung der SRG, ist über den Entscheid von SRF erstaunt. «Von Sparmassnahmen sind immer die Falschen betroffen.»
Das religiöse Angebot werde jetzt stark getroffen, sagte er gegenüber kath.ch. Die betroffenen Sendungen bildeten im Gesamtprogramm von SRF «ein kleines Nischenprodukt».
Die Kirche muss über die Bücher
Gemäss Tschuor müssen sich die «Kirchen und die religiösen Gemeinschaften überlegen, ob für sie ein medialer Service public gemäss Verfassung und Gesetz noch Sinn macht».
Hintergrundinfos gekappt
SRF hat zwar die Sendungen mit Predigten und Gottesdiensten weitgehend belassen. «Es hat aber die Axt an jene Sendungen angelegt, die Religion journalistisch und reflexiv begleiten», stellt der Präsident des Vereins Katholisches Medienzentrum, Odilo Noti, fest.
«Das ist ein fragwürdiger Entscheid.»
Odilo Noti
«Das ist ein einseitiger Entscheid.» In Zeiten gestiegener Unübersichtlichkeit und Ungewissheit – Noti nennt das Stichwort Corona – sei dies auch ein äusserst fragwürdiger Entscheid. «Er leistet religiösem Irrationalismus und einem reflexionsfreien Bekenntnis Vorschub», erklärt Noti auf Nachfrage.
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