Schweizer Bischöfe: der Einsiedler Abt Urban Federer (l.), der Basler Bischof Felix Gmür und der St. Galler Bischof Markus Büchel
Schweiz

Segnung homosexueller Paare «entspricht dem Wunsch der Schweizer Bischöfe»

Katholische Priester dürfen neu homosexuelle Paare segnen. Das hat die vatikanische Glaubensbehörde am Montag kommuniziert – mit ausdrücklicher Genehmigung von Papst Franziskus. Die Schweizer Bischöfe schätzen dieses Zeichen einer «offenen Kirche, welche Menschen in unterschiedlichen Beziehungssituationen ernst nimmt, achtet und begleitet».

 «Die Entscheidung entspricht dem Wunsch der Schweizer Bischöfe nach einer offenen Kirche, welche Menschen in unterschiedlichen Beziehungssituationen ernst nimmt, achtet und begleitet», lässt die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) verlauten. Sie äussert sich damit zur Erklärung «Fiducia supplicans» über die pastorale Sinngebung von Segnungen, die das Dikasterium für die Glaubenslehre am Montag veröffentlichte.

Ideale von Papst Franziskus ausschlaggebend

Darin wird die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare erstmals ausdrücklich erlaubt und festgehalten, dass die Kirche ihr Verständnis von Segnungen erweitert und angereichert habe. Insbesondere seien die seelsorgerischen Ideale von Papst Franziskus dafür ausschlaggebend gewesen, stellt die SBK fest.

Papst Franziskus im Sommerlager für Kinder von Vatikanangestellten. Er trägt einen Orden aus Karton mit der Aufschrift "Eroe" (dt. Held).
Papst Franziskus im Sommerlager für Kinder von Vatikanangestellten. Er trägt einen Orden aus Karton mit der Aufschrift "Eroe" (dt. Held).

Weiter betonen die Schweizer Bischöfe, «dass der Segen ein Geschenk Gottes ist, das allen Menschen zusteht, die darum bitten». Der Wunsch nach einer Segnung bedeute, dass die betreffenden Menschen «in die heilsbringende Beziehung mit Gott eintreten möchten».

Heiliger Geist am Wirken

Mit dem Schritt, die Segnung von Paaren in diversen Beziehungssituationen möglich zu machen, anerkenne die Kirche diesen Wunsch für alle. Das zeige, dass die Kirche Platz für alle biete.

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Nach Ansicht der Schweizer Bischöfe hat der synodale Prozess entscheidend zu dieser Wende beigetragen. Die Gespräche mit dem Heiligen Geist hätten einen weiten Raum geöffnet, schreiben sie. Die Erklärung zeige, dass die Kirche die synodalen Anliegen wahr- und ernstgenommen habe und ihren Auftrag wahrnehme, alle Menschen seelsorgerlich zu begleiten. Damit werde das Apostolische Schreiben «Amoris laetitia» weitergeführt. (rp)


Schweizer Bischöfe: der Einsiedler Abt Urban Federer (l.), der Basler Bischof Felix Gmür und der St. Galler Bischof Markus Büchel | © KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
20. Dezember 2023 | 09:00
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