Schweizer Hilfswerksvertreter in Paraguay: Mit Musik Kindern eine Zukunft geben
Asunción/Zürich, 10.7.15 (kath.ch) Welche Bedeutung hat die Papstreise nach Lateinamerika für die Menschen, die auch in diesen Tagen kaum im Rampenlicht stehen werden? kath.ch hat bei Projektverantwortlichen von Schweizer Hilfswerken nachgefragt. Die Schweizer Jesuiten unterstützen in Paraguay das soziale Musikprojekt «Klänge der Erde». Die Fragen von kath.ch beantwortete Alberto Luna, Provinzial der Jesuiten in Paraguay.
Martin Spilker
Wie wird der Papstbesuch in Bolivien bei den Katholikinnen und Katholiken in Ihrer Nähe und bei der Kirchenleitung im Land aufgenommen?
Alberto Luna: Man kann ohne weiteres sagen, dass die gesamte Bevölkerung des Landes dem Besuch von Papst Franziskus gegenüber sehr positiv eingestellt ist. Das betrifft auch Nicht-Katholiken. Die kritischen Stimmen, die man hört, sind nicht gegen den Besuchs des Papstes an sich gerichtet, sondern weil auf dieser Reise keine Begegnungen mit Bauern und der indigenen Bevölkerung geplant sind.
Die Konferenz der Ordensoberen des Landes ist begeistert über den Besuch und hat sich intensiv mit den Vorbereitungen des Besuches und der Organisation des Programms befasst und ist daran auch direkt beteiligt.
Welche Bedeutung messen Sie persönlich dem Papstbesuch bei?
Luna: Dieser Anlass ist sehr wichtig, um auf Probleme im Land aufmerksam machen zu können. Auch im Hinblick auf die Unterstützung der Ärmsten in Paraguay ist der Besuch des Papstes von grosser Bedeutung und kann dazu dienen, der christlichen Gemeinde neuen Glauben in eine soziale Gerechtigkeit zu geben. Papst Franziskus wird in Paraguay wichtige Impulse zur Lösung der sozialen Konflikte im Land geben, wie zum Beispiel der Stärkung der indigenen Landessprache, dem Guaraní, der Gleichberechtigung der Frauen oder der Sorge um die Kinder und der alten Menschen.
Wenn Sie den Papst treffen könnten: Welche Botschaft würden Sie ihm gerne aus Ihrem Projekt mitgeben?
Luna: Ich würde ihm sagen, das es sich bei «Sonidos de la Tierra» – «Klänge der Erde» um ein sehr wichtiges Projekt handelt. Es gibt Jugendlichen eine Perspektive, verschafft ihnen eine Ausbildung und eröffnet ihnen zudem die Möglichkeit, als Mitglied des Orchesters die Welt zu bereisen. Die Jugendlichen erfahren dabei aber auch, dass sie auf diese Weise selber etwas für die Gemeinschaft leisten können. Und nicht zuletzt, dass sie als Teil dieser Gemeinschaft als Menschen und als Christen wachsen könnnen.
Das Interview wurde schriftlich geführt.
Projekt von «Comundo» in Ecuador: Strassenkunst in Quito
Projekt von «Interteam» in Bolivien: Agro-Forst-Systeme
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