Schweizer Bischöfe: der Einsiedler Abt Urban Federer (l.), der Basler Bischof Felix Gmür und der St. Galler Bischof Markus Büchel
Schweiz

Schweizer Bischöfe wollen Priester besser prüfen

Am kommenden Montag will die katholische Kirche über erste Massnahmen informieren, mit denen sie systemische Defizite angehen, die Missbrauchsfälle begünstigt haben. Eine davon hat «Blick» bereits heute publik gemacht: schweizweit einheitliche Eignungsprüfungen für alle Kirchenmitarbeitenden – nicht nur Priester wie bisher.

Mit der einheitlichen Eignungsprüfung wollen die Schweizer Bischöfe «problematische Persönlichkeiten frühzeitig identifizieren und geeignete Vorkehrungen zu treffen», zitiert die Zeitung aus dem Papier, das den Bistümern und den katholischen Kantonalkirchen bereits zugestellt wurde und am kommenden Montag der Öffentlichkeit präsentiert werden soll.

Assessments für kirchliche Mitarbeitende

«Kirchliche Mitarbeitende werden in schweizweit einheitlichen Assessments auf ihre Eignung für den pastoralen Dienst hin geprüft», heisst konkret in dem Papier, das auch kath.ch vorliegt. Dies ist bisher nicht der Fall. Die Prüfungen der Priester sind unterschiedlich, andere kirchliche Mitarbeiter werden gar nicht geprüft. Erarbeitet werden die Eignungstests ab Juni, damit diese ab 2025 angewendet werden können.

Weiter planen die Bischöfe ein nationales kirchliches Straf- und Disziplinargericht. Bisher regelt das jedes Bistum für sich. Im Zusammenhang mit Missbrauchsfällen hat dies zu grossen Unterschieden und damit Problemen geführt. Das soll die Abläufe professionalisieren und sicherstellen, dass die ganze Bandbreite des Kirchenrechts ausgeschöpft wird, um Täter auch kirchenintern zu verurteilen. (cm)

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Schweizer Bischöfe: der Einsiedler Abt Urban Federer (l.), der Basler Bischof Felix Gmür und der St. Galler Bischof Markus Büchel | © KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
24. Mai 2024 | 17:14
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