Treffen im Schweizergarde-Museum: Mitglieder des Schweizerischen katholischen Pressevereins
Schweiz

Schlag mit dem Bischofsstab: Katholischer Presseverein kritisiert die Schweizer Bischöfe

Der Schweizerische Katholische Presseverein (SKPV) kritisiert die Schweizer Bischöfe. Die Art, wie diese die Redaktion kath.ch angegriffen hätten, habe schockiert, hiess es an der Jahresversammlung in Naters VS. Der Vorstand will das Gespräch mit den Bischöfen suchen.

Mehrere Teilnehmende der Versammlung in Naters VS kritisierten den jüngsten Schlag mit dem Bischofsstab, den die Schweizer Bischöfe gegen die deutschsprachige Redaktion kath.ch gefahren habe. Sie zeigten sich darüber bestürzt.

Zwar könne man über die Berechtigung der Vorwürfe der Bischöfe diskutieren, sagten sie. Doch habe vor allem die Art und Weise schockiert, wie diese zum Ausdruck gebracht worden seien.

Angriff in Pressemitteilung verpackt

In sechs Zeilen einer Pressemitteilung sei ein Angriff gegen die Redaktion kath.ch gefahren worden, ohne jeglichen vorherigen Austausch. So etwas könne nur Verwirrung und Unruhe stiften, hiess es. Dies umso mehr, als der neue Weihbischof von Basel, Josef Stübi, eben das Amt des Medienbischofs für die Deutschschweiz übernommen habe.

Markus Vögtlin leitet die GV des katholischen Pressevereins, 2022
Markus Vögtlin leitet die GV des katholischen Pressevereins, 2022

Unverständlich war gemäss den Pressevereins-Leuten auch der Zeitpunkt der bischöflichen Vorwürfe. Nach Verhandlungen hatten die Bischofskonferenz (SBK), die Römisch-Katholische Zentralkonferenz (RKZ) und das Katholische Medienzentrum Zürich am 22. Dezember bekannt gegeben, sie hätten eine Vereinbarung über ihre künftige Zusammenarbeit, die zu ergreifenden Massnahmen und Optionen zur Konfliktlösung getroffen. Im Katholischen Medienzentrum Zürich arbeitet die Redaktion kath.ch.

Journalistische Unabhängigkeit gefordert

Klargestellt wurde an dem Pressevereinstreffen auch, dass die SBK den Auftrag von kath.ch nur in Absprache mit den Partnern RKZ und Katholisches Medienzentrum Zürich überprüfen könne. Die Anwesenden betonten weiter: Das Recht auf Kritik, auch wenn diese ärgere oder missfalle, müsse ein Grundpfeiler der journalistischen Unabhängigkeit bleiben.

Angesichts dieser Krise gab der Vorstand des Pressevereins bekannt, er werde um ein Gespräch mit der SBK ersuchen, um diese Fragen zu diskutieren.

Jahresbericht, «Christ und Welt»

Am Pressevereinstreffen wurde zudem über den Jahresbericht gesprochen, der nun auch online ist. Und über weitere Tätigkeiten des Vereins. Etwa dass er mit «Christ und Welt» eine religiöse Seite für Deutschschweizer Publikationen anbietet. Und dass die Medienkollekte und die Kampagne für den Mediensonntag von ihnen ausgegangen sei.

Der Schweizerische Katholische Presseverein traf sich im Museum der Schweizergarde, das sich in einem Militärbunker in Naters VS befindet. Nach dem Treffen besichtigten die Anwesenden das 2006 eröffnete Museum.

An der Versammlung nahm niemand aus der Redaktion kath.ch teil. (cath.ch/Adaption: rp)


Treffen im Schweizergarde-Museum: Mitglieder des Schweizerischen katholischen Pressevereins | © Maurice Page
25. Juni 2023 | 17:59
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