Rund 400 Menschen bei interreligiöser Bettags-Feier in St. Gallen
Zwischen Kathedrale, St. Laurenzen und Regierungsgebäude feierten vergangenen Sonntag in St. Gallen rund 400 Menschen die «Interreligiöse Feier zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag» in St. Gallen. Angehörige aus acht verschiedenen Religionen sangen, rezitierten und beteten um Frieden in der Welt.
St. Gallens Stadträtin Sonja Lüthi begrüsste die Anwesenden und erinnerte daran, dass St. Gallen durch Vielfalt gekennzeichnet ist: Menschen aus 120 verschiedenen Ländern leben hier; über 60 Religionsgemeinschaften sind in St. Gallen ansässig.
Der Bettag sei immer ein Moment gewesen, inne zu halten und sich auf das gemeinsame Wohl auszurichten. Im Auftrag seiner Gemeinde unterzeichnete P. Michail Adam von der rumänisch-orthodoxen Gemeinde die «St. Galler Erklärung für das Zusammenleben der Religionen und den interreligiösen Dialog».
Dieses Dokument wurde bereits im Jahr 2005 von Vertretern von Staat, Kirchen und Religionsgemeinschaften gemeinsam entwickelt. Die «St. Galler Erklärung» betont das Verbindende unter den verschiedenen Religionen und verpflichtet alle Unterzeichnenden auf einen respektvollen und wertschätzenden Umgang.
Gebete, Rezensionen, Gesänge
Wie in den letzten Jahren waren acht Tische kreisförmig aufgestellt, an denen Vertreter und Vertreterinnen verschiedener Religionsgemeinschaften in und um St. Gallen Platz nahmen. Im Mittelteil der Feier waren Gebete, Rezitationen und Gesänge aus acht verschiedenen Religionen zu hören und zu erleben.
Sie alle baten in ihren jeweils unterschiedlichen Sprachen und Traditionen Gott um Frieden unter den Menschen in der Schweiz. Musikalisch wurde die Feier vom Chor «The Tunes» unter der Leitung von Philippe Frey gestaltet.
Ein bewegendes Zeichen setzte der ukrainische Priester Nazar Zatorskyy, der in seinem Schlusswort an die Geschichte und Gegenwart seines Landes erinnerte. Er rief alle Mitfeiernden auf, sich auf den wesentlichen Auftrag der Religionen zu konzentrieren: den Betroffenen beistehen, den Opfern helfen, Unrecht zu erkennen und anzuprangern. (woz)
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