Reformierte Pfarrerin an der Gotthardsegnung

Bern, 23.5.16 (kath.ch) An der interreligiösen Feier zur Eröffnung des Gotthard-Basistunnels vom 1. Juni wird die Pfarrerin Simona Rauch als Vertreterin der reformierten Christen dabei sein. Um die Präsenz der Reformierten bei der Feier war letzte Woche eine heftige Debatte entbrannt.

Simona Rauch ist aktuell Pfarrerin im Bergell, sie stammt aus Lugano und wurde von der Reformierten Kirche im Tessin ordiniert, wie aus einem Mail der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) an ihre Mitglieder hervorgeht. Der von Martin Werlen vorgeschlagene reformierte Pfarrer Tobias Ulrich habe aus verschiedenen Gründen verzichtet, so die AGCK weiter.
Harald Rein, Präsident der AGCK, habe Simona Rauch im Konsens mit Werlen, dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation und dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund nominiert. Ausser Werlen und Rauch werden ein Imam, ein Rabbiner und ein Konfessionsloser bei der Zeremonie anwesend sein.

Werlen freut sich über die Nomination von Rauch

Werlen, der in seinem Gastkommentar bedauert, dass seine Delegation als einziger Vertreter der Getauften als Erfolg der Katholiken und damit als Machtdemonstration wahrgenommen worden sei, freut sich über die Nominierung von Rauch: «Unsere Berufung als Getaufte ist es nicht, Konfessionsgrenzen zu hüten gegenüber anderen Konfessionen oder Präsenz zu markieren gegenüber anderen Religionen. Unsere Berufung als Getaufte ist es, unseren Glauben zu leben. Ich freue mich, dass ich das zusammen mit der neu delegierten Pfarrerin Simona Rauch bezeugen kann.»  Das sei die grössere Herausforderung der Ökumene als die Aufarbeitung theologischer Fragen. «Dieser Herausforderung sollten wir uns stellen.»

Werlen hatte der AGCK angeboten, zugunsten einer Person aus der protestantischen Tradition auf seine Nomination zu verzichten. Die AGCK hat sich jedoch dafür entschieden, einen Katholiken und eine Reformierte an die Feier zu entsenden. (sys)

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