Seminaristen in Rom
Schweiz

Pro Ecclesia sammelt Unterschriften gegen «Homo-Netzwerke» in der Kirche

Baden AG, 4.12.18 (kath.ch) Mit einer Petition fordert der katholische Verein «Pro Ecclesia» den Vatikan auf, die Kirche von «Homo-Netzwerken» zu befreien. Die Unterschriftensammlung läuft bis zum 15. Januar und richtet sich an die Kongregation für den Klerus.

Die Initianten der Petition sind in Sorge wegen des «unseligen Verhaltens eines weitreichenden Netzwerks von Personen, die in der Kirche Homosexualität praktizieren und eine homosexuelle Kultur unterstützen», heisst es im Petitions-Text. Diese Entwicklung komme «in immer grösserer Macht an die Öffentlichkeit», schädige das Ansehen der Kirche und entfremde die Menschen vom Glauben.

In einem Begleitbrief, der kath.ch vorliegt, bedauert Pro Ecclesia die öffentliche Auseinandersetzung zu diesem Thema. Die katholische Position sei längst bekannt. Pro Ecclesia verweist auf das Dokument «Das Geschenk der Berufung zum Priestertum», das die Kongregation für den Klerus 2016 verabschiedete.

«Vorübergehendes Problem» überwinden

Dort heisst es unter anderem: Wenn es sich um eine homosexuelle Tendenz handle, die bloss Ausdruck «eines vorübergehenden Problems» wie eine noch nicht abgeschlossene Adoleszenz sei, dann müsse dieses Problem wenigstens drei Jahre vor der Diakonenweihe überwunden sein. Ansonsten sei die Zulassung zu einem Priesterseminar nicht zulässig.

Pro Ecclesia verweist im Begleitbrief auf Weihbischof Marian Eleganti, «der genau die Lehren und Forderungen dieses unter der Autorität von Papst Franziskus veröffentlichten Schreibens wiedergibt». Das Schreiben erkläre, die Priesterseminare dürften keine «Männer, die Homosexualität, tiefsitzende homosexuelle Tendenzen haben oder die sogenannte homosexuelle Kultur unterstützen», aufnehmen.

Weihe verbieten

Es gebe jedoch Kreise, erklärt Pro Ecclesia im Begleitbrief, welche die Positionen, die unter Papst Franziskus veröffentlicht worden seien, «reflexartig ablehnen.» Die Petition fordert darum in einem ersten Punkt, dass das vatikanische Dokument aus dem Jahr 2016 verbindlich durchgesetzt werde. Die Weihe von Männer mit homosexuellen Tendenzen müsse verboten werden.

In der Kirche müsse zudem «in Geist und Praxis Wiedergutmachung und Sühne für Unrecht und Sünden im Zusammenhang mit dem Missbrauchsfällen durchgesetzt werden», fordert die Petition in einem zweiten Punkt. Diese ist an die Kongregation für den Klerus gerichtet.

Pro Ecclesia

Die Unterschriften werden über die Katholische Wochenzeitung, welche in Baden erscheint, gesammelt. Unterschriftenbögen können bei Pro Ecclesia in Baden bestellt werden.

Entstanden ist Pro Ecclesia 1984 als Nachfolgeverein des Komitees «Wir begrüssen den Heiligen Vater», das im selben Jahr beim Schweizer Besuch von Johannes Paul II. tätig geworden war. 1989 wurde dieser Nachfolgeverein im Zuge des beginnenden Konfliktes rund um den neuen Churer Bischof Wolfgang Haas in eine «Organisation der kirchen- und papsttreuen Katholiken» umgestaltet, wie Pro Ecclesia Zürich auf ihrer Internetseite erinnert.

Der Verein steht dem Chur Bischof Vitus Huonder nahe. Der Luzerner SVP-Kantonsrat Pirmin Müller ist seit diesem Jahr Geschäftsführer der Organisation. Präsident ist Herbert Meier, der früher für die SVP im Grossen Rat des Kantons Aargau sass. Er ist auch der Herausgeber der Katholischen Wochenzeitung. (gs)

 

Seminaristen in Rom | © kna
4. Dezember 2018 | 12:12
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