Politiker und Religionsvertreter verurteilen Anschlag auf Kopten

Bern/Rom/Berlin, 27.5.17 (kath.ch) Der Bundesrat verurteilt den erneuten Anschlag auf koptische Christen in Ägypten aufs Schärfste. Papst Franziskus zeigte sich «tief betrübt» über diesen «sinnlosen Akt des Hasses». Der IS reklamierte die Tat für sich.

Das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) teilt der Gemeinschaft der koptischen Christen seine tiefe Betroffenheit angesichts des Attentats vom Freitag mit. Es verurteilt den Anschlag, bei dem nach jüngsten Angaben 29 Menschen starben, aufs Schärfste und drückt den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Bundespräsidentin Doris Leuthard hat laut Mitteilung dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah el-Sisi ein Kondolenzschreiben übermittelt.

Auch Papst Franziskus hat den Anschlag von Ägypten als «barbarisch» verurteilt. Er sei «tief betrübt» über diesen «sinnlosen Akt des Hasses». Besonders erinnerte er an die Kinder, die bei dem Attentat am Freitag ums Leben kamen.

Frieden und Versöhnung für die ganze Nation

In einem Telegramm an Ägyptens Staatspräsident versicherte er alle Betroffenen seiner Solidarität. Er bete für die Verstorbenen, deren trauernde Hinterbliebene sowie die Verletzten, hiess es in dem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin versendeten Schreiben. Zudem bekundete Franziskus seinen Wunsch nach «Frieden und Versöhnung für die ganze Nation».

Der päpstliche Botschafter in Ägypten, Erzbischof Bruno Muso, sprach am Freitagnachmittag von einem «feigen Anschlag», der sich «gegen die Christen, gegen die Kirche und gegen alle Ägypter» richte.

Anschlag zielt auf Stabilität des Landes

Franziskus hatte Ende April Kairo besucht und an einer internationalen Friedenskonferenz der islamischen Al-Azhar-Universität teilgenommen. Auch deren Grossimam Ahmed al-Tayyeb verurteilte das Attentat. Alle Ägypter müssten sich «angesichts dieses brutalen Terrorismus zusammentun», schrieb al-Tayyeb in einem Statement. Der Anschlag ziele auf die Stabilität des Landes, so der oberste Geistliche der international renommierten Islam-Hochschule.

Der Deutsche Islamrat hat den islamistischen Terroranschlag gegen Christen in Ägypten ebenfalls verurteilt. «Möge Frieden auf der Welt einkehren», erklärte der Ratsvorsitzende Burhan Kesici am Freitagabend in Berlin. Er erinnerte daran, dass er erst vor zwei Tagen mit dem koptischen Bischof von Deutschland, Anbar Damian, über die Lage der Kopten gesprochen habe.

IS reklamiert den Anschlag für sich

Die Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) hat den Anschlag auf für sich reklamiert. Das meldete die ägyptische Zeitung «Ahram Online» am Samstag unter Berufung auf den IS-Informationsdienst Amaq.

Beim jüngsten Terroranschlag auf koptische Christen in Ägypten wurden am Freitag mindestens 29 Menschen getötet und weitere zwei Dutzend teils schwer verletzt. Ägyptischen Regierungsangaben zufolge griffen bewaffnete Männer am Morgen einen Bus mit Pilgern an, die zum Samuel-Kloster im Gouvernement Al-Minja rund 250 Kilometer südlich von Kairo unterwegs waren. (cic/kna/sys)

 

27. Mai 2017 | 10:55
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