Bartholomaios I., griechisch-orthodoxer Patriarch von Konstantinopel
Schweiz

Patriarch Bartholomaios I. kommt zu Ukraine-Friedenskonferenz

Im Juni soll eine Konferenz in der Schweiz einen Friedensprozess für die Ukraine anstossen. Ob der Vatikan daran teilnimmt, ist noch offen. Die Orthodoxen sind auf jeden Fall höchstrangig vertreten.

Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., wird an der Ukraine-Friedenskonferenz Mitte Juni in der Schweiz teilnehmen. Das teilte das Patriarchat in Istanbul am Freitagabend nach einem Telefonat des Ehrenoberhaupts der Weltorthodoxie mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit.

Patriarch solidarisiert sich mit Ukraine

Bartholomaios I. drückte demnach seine Freude über das bevorstehende Treffen im Kanton Nidwalden aus und bekräftigte angesichts des russischen Angriffskriegs seine volle Unterstützung für das «geliebte ukrainische Volk».

Laut Selenskyj hat für die Ukraine die angekündigte Teilnahme des Geistlichen eine grosse symbolische Bedeutung. «Wir schätzen den wichtigen Beitrag des Ökumenischen Patriarchats zur Wiederherstellung eines gerechten Friedens in unserem Land», fügte er im Kurznachrichtendienst X hinzu.

Bundespräsidentin Viola Amherd, 2023
Bundespräsidentin Viola Amherd, 2023

Einladung durch Bundespräsidentin Amherd

Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd hatte Bartholomaios I. zu der Konferenz am 15. und 16. Juni in einem Nobelhotel auf dem Berg Bürgenstock am Vierwaldstättersee eingeladen. Ihr offizielles Schreiben habe der Generalkonsul des Alpenstaates in Istanbul dem Kirchenoberhaupt im Beisein eines ukrainischen Diplomaten überreicht, so das Patriarchat.

Zusagen von Staats- und Regierungschefs

Bereits ihr Kommen zugesagt haben auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und mehrere Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Die Konferenz soll einen Friedensprozess für die Ukraine anstossen. Unklar ist insbesondere noch, ob und wie Russland eingebunden werden kann.

Ursula von der Leyen in Taizé.
Ursula von der Leyen in Taizé.

Auf Bitten Kiews lud die Schweizer Regierung mehr als 160 Delegationen zu der Konferenz ein, nicht aber Russland. Das Aussenministerium in Bern begründete das damit, Moskau habe mehrfach erklärt, dass es kein Interesse an einer Teilnahme habe.

Vatikan-Entscheid noch offen

Der Vatikan erwägt laut Schweizer Angaben eine Beteiligung an dem Gipfeltreffen. Bundespräsidentin Amherd sagte nach einem Besuch im Vatikan vor einer Woche der Zeitung «SonntagsBlick»: «Wir haben den Heiligen Stuhl eingeladen. Der Vatikan ist gegenüber der Friedenskonferenz sehr positiv eingestellt.» (kap)

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Bartholomaios I., griechisch-orthodoxer Patriarch von Konstantinopel | © KNA
11. Mai 2024 | 14:00
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