Papst würdigt Liturgiereform

Rom, 21.2.14 (Kipa) Papst Franziskus hat die vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) eingeleitete Liturgie-Reform als massgeblichen Beitrag zum «Bau der Kirche» gewürdigt. Das Dokument «Sacrosanctum Concilium» und die anschliessenden Entwicklungen des Lehramts hätten zu einem «tieferen Verständnis der Liturgie im Licht der göttlichen Offenbarung geführt», heisst es in einem am Freitag, 21. Februar, veröffentlichten Brief an den Präfekten der vatikanischen Gottesdienst-Kongregation, Kardinal Antonio Canizares Llovera.

Es bleibe jedoch noch viel zu tun, um die Inhalte des Dokuments korrekt und vollständig zu verwirklichen, so Franziskus. Anlass des Schreibens war ein Kongress zu «Sacrosanctum Concilium» an der päpstlichen Lateran-Universität in Rom. Das Dokument wurde am 4. Dezember 1963 als erster wichtiger Text des Konzils verabschiedet. Es machte den Weg frei für die Liturgiereform von 1970.

Franziskus warnte zugleich davor, Liturgie als Selbstzweck zu betrachten: «Eine Liturgie, die vom spirituellen Kult abgelöst wäre, würde riskieren, leer zu werden und von der Originalität des Christentums zu einem allgemeinen sakralen, fast magischen Sinn und zu leerem Ästhetizismus zu verkommen», schreibt der Papst. Nur wenn in ihrem Mittelpunkt die Offenbarung durch Jesus Christus sichtbar werde, besitze die Liturgie eine «tiefe schöpferische Kraft», die jeden Menschen anziehen könne.

Zu den auffälligsten Veränderungen der Liturgiereform zählten die weitgehende Ablösung des Lateinischen durch die Volkssprachen im Gottesdienst sowie die Hinwendung des Priesters mit dem Gesicht zur Gemeinde. Sie forderte zudem eine aktivere Teilnahme der Gläubigen und stellte die Eucharistiefeier ins Zentrum des Gottesdienstes. (kipa/cic/gs)

21. Februar 2014 | 18:18
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