Papst wäscht Migranten die Füsse und ruft zu Brüderlichkeit auf

Rom, 25.3.15 (kath.ch) In einer Asylunterkunft nahe Rom hat Papst Franziskus bei seiner Gründonnerstagsmesse das Ritual der Fusswaschung an Flüchtlingen und Migranten vollzogen. Darunter waren auch drei Muslime unterschiedlicher Nationalität und ein Hindu aus Indien. «Wir alle sind hier versammelt: Muslime, Hindus, Katholiken, Kopten, evangelische Christen. Wir sind alle Geschwister, Kinder desselben Gottes», so der Papst in seiner frei gehaltenen Predigt.

Nach Angaben des Päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung sind die drei Muslime 22, 26 und 36 Jahre alt und stammen aus Syrien, Pakistan und Mali.

In dem Asylheim in Castelnuovo di Porto nördlich von Rom vollzog der Papst die traditionelle Zeremonie der Fusswaschung, der an eine Geste Jesu beim Letzten Abendmahl erinnert, auch an drei koptischen Frauen aus Eritrea, vier katholischen Nigerianern und einer italienischen Katholikin, die in der Einrichtung arbeitet. Die Kandidaten für die Fusswaschung wurden unter den knapp 900 Bewohnern ausgewählt.

In seiner Predigt verurteilte Franziskus erneut die Terrorattentate von Brüssel und machte sich für den Frieden stark. «Wir haben verschiedene Kulturen und Religionen. Aber wir sind Brüder und wollen in Frieden zusammenleben.»

Die Anschläge von Brüssel verglich Franziskus mit dem Verrat des Judas, der Jesus für 30 Geldstücke seinen Henkern ausgeliefert habe. Auch hinter dem Terror stünden Profiteure wie Waffenproduzenten und Waffenhändler, «die das Blut wollen und nicht den Frieden». Diese Kräfte zerstörten die Brüderlichkeit unter den Menschen.

Mit der Gründonnerstagsmesse hat Papst Franziskus das Triduum, die Zeit der drei vorösterlichen Tage, eingeleitet. Höhepunkt ist am Abend des Karfreitags der traditionelle Kreuzweg am Kolosseum in Rom im Beisein des Papstes. (cic)

25. März 2016 | 08:58
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!