Vatikan
Papst verabschiedet Glaubenspräfekt und Chefdogmatiker Ladaria
Sechs Jahre lang leitete der spanische Kardinal Luis Ladaria (79) das Dikasterium für die Glaubenslehre – in Kürze übernimmt sein Nachfolger: Nun verabschiedete Papst Franziskus seinen Chefdogmatiker in den Ruhestand.
Papst Franziskus hat seinen bisherigen Chefdogmatiker Kardinal Luis Ladaria in den Ruhestand verabschiedet. Am Dienstag dankte er dem Präfekten des vatikanischen Glaubensdikasteriums für seinen Dienst, wie das Presseamt mitteilte.
Sein Nachfolger ist ein Argentinier
Der 79-jährige Spanier wird in den kommenden Tagen von dem argentinischen Erzbischof Victor Fernandez (61) abgelöst. Das Dikasterium für die Glaubenslehre hatte Ladaria seit Juli 2017 geführt; als Nachfolger des deutschen Kurienkardinals Gerhard Ludwig Müller (75), dem er zuvor als Sekretär unterstand.
Die Ernennung von Fernandez, einem Landsmann des Papstes, hatte viel Aufsehen erregt. Fernandez galt seit Jahren als wichtigster «Ghostwriter» von Franziskus bei theologischen Themen.
Küss-Buch
Medien warfen ihm vor, als Erzbischof von La Plata Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen gemacht zu haben, was Fernandez auch einräumte. Konservative Kirchenkreise hielten ihm dagegen ein Buch zum Thema Küssen vor, das er als Jugendpfarrer verfasste.
Ferner sehen sie ihn als Vordenker einer weitgehenden moraltheologischen Öffnung in der katholischen Kirche.
In den Kardinalsstand erheben
Am 30. September wird Papst Franziskus seinen Landsmann zusammen mit 20 weiteren Geistlichen in den Kardinalsstand erheben. Als Präfekt des Glaubensdikasteriums ist Fernandez in Glaubensfragen künftig der wichtigste Mann nach dem Papst. (kna)
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