Papst kritisiert Personenkult um Gründer geistlicher Bewegungen

Rom, 4.7.15 (kath.ch) Papst Franziskus hat einen Personenkult um die Gründer geistlicher Bewegungen in der katholischen Kirche kritisiert. Auch in der Kirche bestehe für führende Laien die «grosse Versuchung», sich für unersetzlich zu halten und «Schritt für Schritt in einen Autoritarismus und Personalismus abzugleiten», sagte der Papst am Freitagabend, 3. Juli, in Rom. Der einzige, der in der Kirche unersetzbar sei, so Franziskus, sei jedoch der Heilige Geist; der «einzige Herr» sei Jesus.

Franziskus sagte weiter: «Für alle Dienste, auch in der Kirche, ist es gut, wenn sie zeitlich begrenzt sind». Anlass der Äusserungen war ein Treffen mit 40.000 Mitgliedern der charismatischen Bewegung «Erneuerung im Heiligen Geist».

Viele geistliche Laienbewegungen werden von ihren Gründern bis zu deren Tod im hohen Alter geleitet. Die Gründerin der Fokolar-Bewegung, die Italienerin Chiara Lubich etwa, stand dieser von 1943 bis zu ihrem Tod 2008 im Alter von 88 Jahren vor. Die drei Gründer des Neokatechumenalen Wegs, einer anderen geistlichen Bewegung, haben sich deren Leitung ebenfalls auf Lebenszeit vorbehalten. Der bekannteste der drei ist der spanische Künstler Kiko Argüello. (cic)

4. Juli 2015 | 13:01
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