Ein Kleinkind im Taufkleid greift nach Papst Franziskus beim Gottesdienst "Fest der Taufe des Herrn" am 7. Januar 2024 in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan.
Vatikan

Papst: Kinderkriegen ist eine Pflicht, um weiterzukommen

Papst Franziskus sorgt sich wegen der niedrigen Geburtenrate in einigen Ländern am Mittelmeer. Jeder könne einen kleinen Hund haben, aber es sei notwendig, Kinder zu bekommen, lautet sein Appell an Italiener und Spanier.

Papst Franziskus hat erneut die niedrige Geburtenrate in einigen Mittelmeerländern kritisiert. Kinder zu bekommen sei eine Pflicht, um zu überleben, um weiterzukommen, betonte das katholische Kirchenoberhaupt am Samstag im Vatikan. Vor Vertretern eines Verbandes zur Förderung kleiner und mittlerer Gemeinden in Italien, beklagte der Papst eine «Kultur der Entvölkerung».

Zukunft des Heimatlandes auf dem Spiel

Jeder könne einen kleinen Hund haben, aber es sei notwendig, Kinder zu bekommen, so sein Appell etwa an Italiener und Spanier. «Wir müssen das Problem der Geburten ernst nehmen, weil dabei die Zukunft des Heimatlandes auf dem Spiel steht.»

Probleme in ländlichen Gebieten

In seiner Ansprache äusserte er zudem Besorgnis über die Chancenungleichheit für Bewohner ländlicher Gebiete. Diesem bedeutenden Teil der Bevölkerung stünden aus finanziellen Gründen nicht die gleichen Ressourcen zur Verfügung wie etwa in grösseren Gemeinden. Dies löse einen Teufelskreis aus: Der Mangel an Möglichkeiten zwinge den geschäftstüchtigen Teil der Bevölkerung dazu, diese Gebiete zu verlassen.

Zurückblieben ältere Menschen und jene ohne Alternativen. «Infolgedessen wächst in diesen Gebieten der Bedarf an Sozialhilfe, während die Ressourcen, um darauf zu reagieren, abnehmen», so der Papst.

«In der Zerbrechlichkeit der Menschen und der Umwelt erkennen wir, dass alles miteinander verbunden ist.»

Aber auch die Umwelt sei von diesem Phänomen betroffen. Durch die Entvölkerung der ländlichen Gebiete, könnten diese nicht mehr angemessen gepflegt werden. Ihre Zerstörung werde zur Ursache von Katastrophen vor allem angesichts der immer häufiger auftretenden Extremwetter. «In der Zerbrechlichkeit der Menschen und der Umwelt erkennen wir, dass alles miteinander verbunden ist», so Franziskus. So müsse auch bei der Suche nach Lösungen die scheinbar unterschiedlichen Phänomene gemeinsam betrachtet werden. (cic)


Ein Kleinkind im Taufkleid greift nach Papst Franziskus beim Gottesdienst «Fest der Taufe des Herrn» am 7. Januar 2024 in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. | © KNA
20. Januar 2024 | 15:00
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