Gebetsfeier am Weltjugendtag 2016 in Krakau.
International

Papst Franziskus will eine junge Generation von Weltveränderern

Brezgi/Krakau, 31.7.16 (kath.ch) Mit einer grossen Messe mit Papst Franziskus ist am Sonntag der Weltjugendtag in Polen zu Ende gegangen. Das 79-jährige Kirchenoberhaupt ermutigte die Jugendlichen zu Selbstvertrauen und zur Überwindung von falscher Scham und Vorurteilen. «Gott liebt uns so, wie wir sind, und keine Sünde, keine schlechte Angewohnheit, kein Fehler bringt ihn davon ab», sagte er.

Wie in den Vortagen drängte Franziskus die jungen Gläubigen, für eine neue Gesellschaft des Dialogs und gegen Hass und Ressentiments einzutreten. Zu der Feier bei sommerlichem Wetter hatte sich eine unübersehbare Menschenmenge auf dem «Feld der Barmherzigkeit» bei Krakau versammelt. Das Gelände kann nach Veranstalterangaben eine Million Menschen fassen. An dem Gottesdienst nahm auch Staatspräsident Andrzej Duda teil. Wie viele andere schützte er sich und seine Frau mit einem weissen Schirm vor der Sonne.

An das Gute glauben

Nachdrücklich bat Franziskus seine jugendlichen Hörer, an die Macht der Barmherzigkeit zu glauben. Sie sollten denen widerstehen, die «versuchen, euch einzureden, dass Gott fern, streng und wenig einfühlsam ist, gut mit den Guten und böse mit den Bösen», so der Papst. «Sie mögen euch als Träumer beurteilen, weil ihr an eine neue Menschheit glaubt, die den Hass zwischen den Völkern nicht annimmt, die die Grenzen der Länder nicht als Barrieren ansieht und die eigenen Traditionen ohne Egoismen und Ressentiments hütet.»

Jeder Mensch ist wertvoll

Gott lade ein zum «wahren Mut, stärker zu sein als das Böse, indem wir alle lieben, sogar die Feinde». Der Papst nannte es eine Gefahr für die jungen Menschen, eine geringe Meinung von sich selbst zu haben. «Sich selbst nicht zu akzeptieren, unzufrieden zu leben und negative Gedanken zu haben bedeutet, unsere wahrste Identität nicht zu erkennen.»

Gott ist hartnäckig hoffnungsvoll

In den Augen Jesu sei jeder Mensch wertvoll. Sich in Traurigkeit und Brüten über die Vergangenheit zu verschliessen, bezeichnete er als einen «Virus, der alles verseucht und blockiert, der jede Tür verschliesst, der verhindert, das Leben neu zu entfachen und von vorn zu beginnen». Gott sei «hartnäckig hoffnungsvoll», sagte Franziskus.

Mit der Messe auf dem «Feld der Barmherzigkeit» endet der 31. Weltjugendtag. Bereits bei einem Abendgebet am Samstag hatte Franziskus die Jugendlichen aufgerufen, Vorreiter für ein Zusammenleben der Kulturen zu sein.

Nächster Weltjugendtag in Panama

Am Ende des Gottesdienstes gab Papst Franziskus den nächsten Austragungsort des Weltjugendtages bekannt. Dieser wird 2019 in Panama stattfinden. Die Mitteilung wurde mit grosser Begeisterung entgegengenommen. Panama ist der bislang kleinste Staat, in dem dieses Grossereignis stattfindet. Es ist das dritte Mal, dass ein lateinamerikanisches Land Gastgeber der Grossveranstaltung ist.

Weltjugendtage gelten als grösste Massenveranstaltung der katholischen Kirche. Zu den Abschlussgottesdiensten mit dem Papst kommen regelmässig mehr als eine Million Menschen. Sie wurden 1985 von Johannes Paul II. ins Leben gerufen und finden in der Regel alle drei Jahre statt. (cic)

Signal gegen Fremdenhass – Bilanz des Papstbesuchs am Weltjugendtag

Das nächste Weltjugendtreffen findet in Panama statt

Gebetsfeier am Weltjugendtag 2016 in Krakau. | © KNA
31. Juli 2016 | 11:57
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38’000 Sicherheitskräfte bei Abschlussmesse

Polen bietet zur Abschlussmesse des Weltjugendtags mit Papst Franziskus über 38’000 Sicherheitskräfte auf. Das gab Innenminister Mariusz Blaszczak am Samstag vor Journalisten in Krakau bekannt. Zu dem Open-Air-Gottesdienst auf einem Gelände in der Umgebung Krakaus werden bis zu zwei Millionen Teilnehmer erwartet.

Der Minister zog eine positive Zwischenbilanz der Sicherheitslage. Bislang habe es bei dem rund einwöchigen Glaubensfest mit mehreren hunderttausend Dauerteilnehmern aus über 180 Ländern keine Vorfälle ernsterer Art gegeben.

Der Minister sprach Gästen und Bürgern der Stadt seinen Dank aus. Die Pilger leisteten den Anweisungen der Sicherheitskräfte diszipliniert Folge, auch die Einwohner kooperierten «beispielhaft» mit den Behörden. Zugleich häuften sich in den sozialen Medien die Dankesbekundungen für die Sicherheitskräfte. (cic)