Papst Franziskus und Metropolit Antonij im August 2022 in Rom.
Vatikan

Papst Franziskus trifft Aussenamtschef des Moskauer Patriarchats

Der russisch-orthodoxe Metropolit Antonij hält sich zurzeit in Italien auf. Nach der Generalaudienz am Mittwoch hatte der Aussenamtschef des Moskauer Patriarchats Gelegenheit, mit Papst Franziskus einige Worte zu wechseln.

Papst Franziskus hat sich nach der Generalaudienz am Mittwoch mit dem Aussenamtschef des Moskauer Patriarchats ausgetauscht. Am Ende der Audienz auf dem Petersplatz begrüsste der Papst den russisch-orthodoxen Metropoliten Antonij. Beide führten ein kurzes Gespräch und überreichten einander Geschenke.

Wie das Moskauer Patriarchat am Dienstag mitteilte, halte sich Antonij gerade zu einem kurzen Arbeitsbesuch in Italien auf. Dabei soll er auch den Leiter der Vatikanbehörde für die Ostkirchen, Erzbischof Claudio Gugerotti, getroffen haben.

Geheime Friedensmission?

Ob Franziskus und Antonij noch im Rahmen einer privaten Audienz zusammentreffen, ist nicht bekannt. Vergangenen Sonntag hatte Franziskus während des Rückflugs von seiner Ungarn-Reise von einer vatikanischen Friedensmission im Ukraine-Krieg gesprochen. Diese sei noch geheim; er werde zu gegebenen Zeit darüber sprechen. Sowohl Kiew als auch Moskau bestritten, Kenntnis von einer diplomatischen Aktion unter Beteiligung des Vatikans zu haben.

Papst Franziskus spricht im Flugzeug mit Journalisten.
Papst Franziskus spricht im Flugzeug mit Journalisten.

Auch der russisch-orthodoxe Metropolit Hilarion, den Franziskus in Ungarn traf, wies politische Gesprächsinhalte zurück. In Budapest hatten der Papst und der Ex-Aussenamtsleiter des Moskauer Patriarchats etwa 20 Minuten miteinander gesprochen. Während Hilarion betonte, die Gespräche seien rein persönlicher Natur gewesen, erzählte der Papst auf dem Rückflug eine andere Version.

«Nicht nur über Rotkäppchen gesprochen»

Auf die Frage, ob etwa Hilarion und Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban den Friedensprozess in der Ukraine beschleunigen und auch ein Treffen zwischen Papst und Putin möglich machen könnten, antwortete Franziskus: «Sie können sich vorstellen, dass wir bei diesem Treffen nicht nur über Rotkäppchen gesprochen haben, oder? Wir haben über all diese Dinge gesprochen. Wir haben darüber gesprochen, weil jeder an dem Weg zum Frieden interessiert ist.»

Seit Beginn des Kriegs hat sich das katholische Kirchenoberhaupt immer wieder als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine angeboten. (cic)


Papst Franziskus und Metropolit Antonij im August 2022 in Rom. | © KNA
3. Mai 2023 | 14:07
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