Tauf- und Weihwasserbecken in der Kathedrale St. Gallen
Vatikan

Papst fordert mehr Einsatz für «Menschenrecht auf Wasser»

Rom, 25.2.17 (kath.ch) Papst Franziskus hat zu mehr politischen Einsatz für das Menschenrecht auf Wasser aufgerufen. Es sei nötig, dem Wasser auch in der öffentlichen Politik die zentrale Bedeutung zu geben, die es verdiene, sagte er am Freitag im Vatikan.

«Unser Recht auf Wasser ist auch eine Pflicht auf Wasser» so Franziskus vor den Teilnehmern einer internationalen Konferenz mit dem Titel «Das Menschenrecht auf Wasser». Der Papst erinnerte daran, dass laut der UNO weltweit durch von unsauberem Wasser ausgelöste Krankheiten 1000 Kinder täglich sterben.

«Ich frage mich, ob wir in diesem dritten Weltkrieg in Stücken auf dem Weg zum grossen weltweiten Krieg um das Wasser sind», sagte Franziskus. Die Zahlen der Uno zu den Toten aufgrund von unsauberem Wasser dürften nicht gleichgültig registriert werden. Noch sei es nicht zu spät, die Entwicklung zu stoppen und umzukehren, sondern «nur dringend».

Fundamentales Menschenrecht

Wenn das Menschenrecht auf Wasser verwehrt werde, etwa von einzelnen oder mehreren Staaten, treffe dies alle; das «gemeinsame Haus» leide sehr, so Franziskus weiter. Jeder Staat sei zu «politischem wie rechtlichen Einsatz» für dieses «fundamentale Menschenrecht» gerufen.

Die Uno-Resolution aus dem Jahr 2010 zum Recht auf sauberes Wasser für alle müsse durch konkretes Handeln umgesetzt werden. Wissenschaftler, Unternehmer, Regierungen, Politiker aber auch jeder einzelne sollten daran arbeiten, so der Papst. Er forderte eine «Kultur der Begegnung» in der der Staat eine unabdingliche Rolle als «Garant für den Zugang zu sicherem und gutem Wasser» habe. Es lohne sich, für dieses Ideal zu kämpfen.

Veranstaltung im Vatikan

Franziskus hatte sich bereits in seiner Umweltenzyklika «Laudato si», die 2015 erschienen war, für das Menschenrecht auf sauberes Wasser ausgesprochen und Wasserverschmutzung kritisiert.

Die zweitägige Veranstaltung an der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften in den vatikanischen Gärten hatte am Donnerstag begonnen. Zur Konferenz unter Leitung von Kardinal Claudio Hummes waren internationale Politiker, Wissenschaftler und Religionsvertreter geladen. (cic)

Tauf- und Weihwasserbecken in der Kathedrale St. Gallen | © Georges Scherrer
25. Februar 2017 | 10:44
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