Eines der "Churer Todesbilder"
Schweiz

Nidwaldner Katholiken bewilligen zurzeit kein Geld für «Churer Todesbild»

Stans NW, 29.11.17 (kath.ch) 38’000 Franken für die Restauration eines der «Churer Todesbilder» wollte der Kleine Kirchenrat (Exekutive) der römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Nidwalden ursprünglich zur Verfügung stellen. Ein entsprechender Antrag war bereits seit längerem für die Budgetsitzung des Kirchenparlamentes vom vergangenen Montag traktandiert. Doch das Traktandum wurde gestrichen.

Barbara Ludwig

Es war der Kleine Kirchenrat selber, der der Legislative am Montag vorschlug, das Traktandum zu streichen. Das erklärte Klaus Odermatt, Präsident des Kleinen Kirchenrates, am Mittwoch gegenüber kath.ch. Grund dafür sei, dass das Bistum Chur den Bau des Domschatzmuseums und das damit verbundene Fundraisingprojekt sistiert hat. Die «Churer Todesbilder», ein Bildzyklus nach Motiven von Hans Holbein dem Jüngeren, sollten nach ihrer Restaurierung in dem neugebauten Museum ausgestellt werden.

Erhaltung der Kunstgegenstände wichtig

Der Kleine Kirchenrat befürworte einen Beitrag an die Restaurierung des Bilderzyklus, sagte Odermatt weiter. «Diese Kunstgegenstände spielten früher eine Rolle für die religiöse Bildung der Menschen. Es ist wichtig, sie zu erhalten, unabhängig von der Person des jetzigen Bischofs, der umstritten ist.»

Kunstgegenstände unabhängig von der Person des Bischofs erhalten

Mit dem Entscheid des Bistums Chur, das Museumsprojekt zu sistieren, hat sich aus Sicht der Exekutive der Nidwaldner Landeskirche aber die Situation verändert. «In einem Moment, in dem man nicht weiss, wie es weitergeht, ist es nicht sinnvoll, Geld zu sprechen.»

Das Kirchenparlament genehmigte den Antrag der Exekutive einstimmig, das Traktandum zu streichen, bestätigte Odermatt einen Bericht der «Nidwaldner Zeitung» (29. November). An der Versammlung des Grossen Kirchenrates (Parlament) vom Montag in Stans äusserten sich dem Bericht zufolge einige Mitglieder negativ über den Ortsbischof Vitus Huonder.

Schwierig, finanzielle Beiträge durchzubringen

Odermatt sagt, es sei momentan schwierig, im Kirchenparlament finanzielle Beiträge zugunsten des Bistums Chur durchzubringen. Dies gelte allerdings nicht für die ordentlichen Beiträge ans Bistum Chur und an die Theologische Hochschule Chur, die jeweils unbestritten seien.

«Ich habe festgestellt, dass ein solches Traktandum sehr schnell mit der Person des gegenwärtigen Bischofs verknüpft wird.» Die Situation an der Bistumsspitze sei «belastend und ermüdend», so Odermatt. Der Exekutive sei es dennoch wichtig, dass solche Traktanden im Parlament diskutiert und von diesem entschieden werden können.

Die Situation an der Bistumsspitze ist «belastend und ermüdend»

Der Ball liege nun bei der Diözese, sagte Odermatt auf die Frage nach dem weiteren Vorgehen bezüglich eines Beitrags zugunsten der Renovierung der «Churer Todesbilder». «Wir werden sehen, wie es weitergeht», so der Präsident des Kleinen Kirchenrates.

Das Bistum Chur sistierte die Vorarbeiten für den Bau des Domschatzmuseums und das damit verbundene Fundraisingprojekt, weil das Churer Stadtparlament am 16. November einen Beitrag an den Bau des Museums abgelehnt hatte. Grund war fehlende Transparenz bei den Finanzen.


 

 

Eines der «Churer Todesbilder» | © zVg
29. November 2017 | 17:12
Lesezeit: ca. 2 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!