Schweiz
Nach Verwarnung: Felix Hunger verzichtet auf Amt des Dekans
Nach der Verwarnung durch den Churer Bischof Joseph Bonnemain zieht sich Felix Hunger von der Wahl zum Dekan zurück. Der Pfarrer von Illnau-Effretikon ZH bestätigt diesen Schritt gegenüber kath.ch. Auf Facebook schreibt er: «Aufgrund der Erfahrungen mit der Bistumsleitung verzichte ich auf die Ernennung zum Dekan.» Auch ist er auf Ende September aus dem diözesanen Priesterrat zurückgetreten.
Charles Martig
Felix Hunger ist der Nachfolger von Monika Schmid in der Pfarrei St. Martin in Illnau-Effretikon. Der Priester hat im August 2022 gemeinsam mit Monika Schmid einen Abschiedsgottesdienst gefeiert. Das führte zu einer Untersuchung und einem formellen Verweis für Felix Hunger. Der Verweis durch den Churer Bischof Joseph Bonnemain wegen «schwerwiegender Verstösse gegen liturgische Regeln» zeitigt jetzt Konsequenzen. Felix Hunger zieht sich aus dem Amt des Dekans und aus dem Priesterrat des Bistums zurück.
Bonnemain schiebt Bestätigung auf
Rückblende: Am 21. September 2022 war der Pfarradministrator von Illnau-Effretikon, Felix Hunger, von der Dekanatsversammlung Winterthur zum Dekan gewählt worden. Diese Wahl muss in der Regel durch den Ortsbischof bewilligt werden. Wegen einer apostolischen Voruntersuchung infolge des Abschiedsgottesdienstes von Monika Schmid schob Bonnemain die Bestätigung jedoch auf. Und zwar bis zum Abschluss der Untersuchung wegen liturgischer Verstösse.
Felix Hunger ist nicht mehr bereit, das Dekanenamt anzutreten
Das Verfahren gegen Monika Schmid, Felix Hunger und weitere drei Beteiligte wurde Anfang September abgeschlossen. kath.ch berichtete am 8. September über die Verwarnung und den Abschluss der Untersuchung. Der Fall wurde insbesondere von den vatikanischen Dikasterien als nicht schwerwiegend beurteilt und deshalb geschlossen. Nun wäre der Weg frei gewesen, weil zudem auch die Bestätigung des Bischofs für das neue Amt vorlag. Felix Hunger hat sich jedoch anders entschieden. Er ist nicht mehr bereit, das Dekanenamt anzutreten.
Klare Ansage gegen Leitung: «So nicht!»
«Aufgrund der gemachten Erfahrungen mit der Bistumsleitung verzichte ich auf die Ernennung zum Dekan und distanziere mich dadurch von der aktuellen Leitungskultur im Generalvikariat Zürich und im Bistum Chur», schreibt Felix Hunger auf Facebook. Er bittet alle, die ihn im Herbst 2022 zum Dekan gewählt haben, um Verständnis.
Felix Hunger will mit seinem Schritt eine «klare Ansage» machen und sich von der diözesanen Leitungskultur abgrenzen. «So nicht!» sagt Felix Hunger. Und unterstreicht die Entscheidung gleich doppelt: Er ist auf Ende September auch aus dem diözesanen Priesterrat zurückgetreten.
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