Jubla-Lager mit Regenbogen
Schweiz

Missbrauch: Jubla fordert lückenlose Aufklärung aller Fälle

Der katholische Jugendverband Jungwacht Blauring (Jubla) fordert in einem offenen Brief eine «lückenlose Aufklärung» und eine externe Untersuchung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche. Ausserdem müssten die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Die Strukturen in der katholischen Kirche hätten Missbrauch und dessen Vertuschung begünstigt, wird Jubla-Geschäftsleiterin Andrea Pfäffli in einer Mitteilung vom Freitag zitiert. Es brauche deshalb dringend Veränderungen und eine Modernisierung der Kirche. Der Schutz der Jugendlichen habe in der Jubla höchste Priorität.

Zehntausend Erziehungsberechtigte vertrauen Jubla Kinder an

Denn zehntausende Erziehungsberechtigte vertrauten ihr ihre Kinder an und verliessen sich auf eine professionelle Betreuung. Doch während die Jubla ihre Schutzmassnahmen stetig weiterentwickle, tue sich in der katholischen Kirche viel zu wenig.

Schweizer Bischöfe: der Einsiedler Abt Urban Federer (l.), der Basler Bischof Felix Gmür und der St. Galler Bischof Markus Büchel
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Deshalb wendet sich die Jubla nun in einem offenen Brief an die Schweizer Bischofskonferenz. Darin formuliert sie zahlreiche Forderungen an die Kirchenspitze. So sollen alle Missbrauchsfälle der letzten 40 Jahre extern überprüft und die Täterinnen oder Täter mit einem Berufsverbot belegt werden. Eine interne Aufarbeitung sei unzureichend.

Für Frauenweihe einsetzen

Ausserdem sollen sich die Schweizer Bischöfe in Rom für die Frauenweihe einsetzen. Und die katholische Kirche soll alle Beziehungsformen akzeptieren und eine Eheschliessung ermöglichen – auch von queeren Menschen. Die gewählte Beziehungsform des kirchlichen Personals müsse jedoch Privatsache bleiben

«Kirchliche Angstkultur»

Die Jubla kritisiert auch die «kirchliche Angstkultur». Denn Arbeitnehmende hätten Angst vor Sanktionen, wenn ihre private Lebensführung nicht dem Idealbild der Kirche entspreche. Weiter brauche es in der katholischen Kirche mehr demokratische Strukturen, anstatt eine «männliche Monarchie». Und die Jugendverbände müssten mehr in die Präventionsarbeit einbezogen werden.

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Jungwacht Blauring ist mit 33’000 Mitgliedern nach eigenen Angaben der grösste katholische Kinder- und Jugendverband in der Schweiz. (sda)


Jubla-Lager mit Regenbogen | © Jubla Schweiz
3. November 2023 | 12:58
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