Lebensende
Vatikan

Lebensende-Papier der Bischöfe auf dem Prüfstand?

Der Vatikan veröffentlicht kommenden Dienstag ein Dokument über ethische Fragen zum Lebensende. Dieses dürfte die Sterbehilfe thematisieren. Vor einem Jahr gaben die Schweizer Bischöfe eine Orientierungshilfe zum Thema ab.

Thema sei die Versorgung von Menschen in «kritischen und terminalen Lebensphasen», hiess es in der Ankündigung des vatikanischen Presseamts am Freitag. Verfasst wurde das Schreiben mit dem lateinischen Titel «Samaritanus bonus» («Der gute Samaritaner») von der Kongregation für die Glaubenslehre. Erwartungsgemäss dürfte sich das Dokument, das die Form eines Briefs hat, auch mit Sterbehilfe befassen.

Die Schweizer Bischöfe veröffentlichten im vergangenen Dezember eine Orientierungshilfe zur Begleitung suizidwilliger Menschen. Darin werden die Seelsorgenden angehalten, vor den Sterbewilligen die Werte der Kirche und die Botschaft des Evangeliums in aller Deutlichkeit zu vertreten. Die Seelsorgenden sollen vor dem Moment der Einnahme des tödliche Produkts den Raum «physisch» verlassen.

Belgischer Präzedenzfall

Zur Sterbehilfe hatte die Glaubenskongregation am 30. Juni letztmals öffentlich Stellung bezogen. Dabei begründete die Kurienbehörde, warum die psychiatrischen Kliniken des belgischen Ordens «Broeders van Liefde» (Brüder der Nächstenliebe) sich nicht mehr «katholisch» nennen dürfen: sie schliessen Sterbehilfe nicht aus.

An der Vorstellung des Briefes im Vatikan nehmen neben dem Präfekten, Kardinal Luis Ladaria Ferrer, auch Vertreter der Vatikanbehörde für Laien, Familie und Leben sowie der Päpstlichen Akademie für das Leben teil. (cic/gs)


Lebensende | © Georges Scherrer
18. September 2020 | 16:34
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