Vor Corona-Zeiten: Ingenbohler Schwestern im Gespräch mit Gästen, 2018
Schweiz

Kloster Ingenbohl: Über 50 Schwestern waren Corona-positiv

Auch das Kloster Ingenbohl im Kanton Schwyz ist von Covid-19 betroffen. Insgesamt waren über 50 Schwestern Corona-positiv. Eine Schwester ist an den Folgen von Corona gestorben. Den meisten Schwestern geht es wieder gut.

Regula Pfeifer

«Obwohl wir seit dem Frühling ein Corona-Schutzkonzept haben, das wir konsequent umsetzen, sind wir auch betroffen», sagt Provinzoberin Tobia Rüttimann auf Anfrage. Auf dem Hügel in Ingenbohl leben 280 Schwestern. Davon waren über 50 Schwestern Corona-positiv.

Fast alle im Kloster gepflegt

Im Kloster Ingenbohl hat es seit Beginn der Pandemie auch Todesfälle gegeben, sagt die Provinzoberin. «Wir haben viele hochbetagte Schwestern. Das Durchschnittsalter ist 81 Jahre.»  Nur eine Schwester ist an den Folgen von Covid 19 gestorben.

Provinzoberin der Ingenbohler Schwestern Tobia Rüttimann
Provinzoberin der Ingenbohler Schwestern Tobia Rüttimann

Mit einer Ausnahme wurden alle Erkrankten im Kloster gepflegt. Eine Schwester musste ins Spital gebracht werden. «Wir haben relativ viele externe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter», sagt Rüttimann. «Gemeinsam mit ihnen haben wir die Aufgabe gestemmt.» Aktuell sucht das Kloster nach drei Pflegekräften, wie ein Blick auf die Stelleninserate zeigt. Das hat aber gemäss der Provinzoberin keinen direkten Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.

Angebote wieder sistiert

Das Kloster hat vor Beginn der zweiten Welle wieder alle seine Angebote sistiert. Es nimmt weder Pilger noch andere Gäste auf und feiert nur intern Gottesdienst. Dabei halte man sich an die behördlichen Vorgaben, so Rüttimann.

Die Anzahl der Gottesdienstbesucherinnen wurde beschränkt, der Abstand muss eingehalten werden. «Aktuell können nicht mehr alle Schwestern jeden Tag zur Kirche gehen», sagt die Oberin des Klosters. Im Kanton Schwyz gilt eine Obergrenze von maximal 30 Gläubigen pro Gottesdienst. Die Schwestern haben einen Gottesdienstplan, wer wann zur Messe darf.

Getrennte Gemeinschaften

Die neun Gemeinschaften innerhalb des Klosters wurden voneinander getrennt. Auch dies, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Die Massnahmen haben offenbar gewirkt. In den letzten Tagen habe es keine neuen Ansteckungen mehr gegeben, sagt die Provinzoberin. Die meisten seien genesen. Bis Mitte Woche können alle Schwestern aus der Isolation entlassen werden.

Vor Corona-Zeiten: Ingenbohler Schwestern im Gespräch mit Gästen, 2018 | © Vera Rüttimann
10. November 2020 | 17:12
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