Nur noch 15 Grad soll es fortan in der Kathedrale St. Gallen sein – statt 16 Grad.
Schweiz

Kirche St. Gallen spart Energie: nur noch 15 Grad in der Kathedrale

Die St. Galler Kantonalkirche reagiert auf den Energiespar-Aufruf des Bundesrates. Sie senkt die Raumtemperatur im Stiftsbezirk. Und sie reduziert die Beleuchtung – auch die weihnächtliche. «Wir wollen ein Vorbild sein», sagt Administrationsratspräsident Raphael Kühne.

Der Katholische Konfessionsteil des Kantons St.Gallen nimmt den Aufruf des Bundesrats ernst, angesichts der weltpolitischen Lage haushälterisch mit Energie umzugehen. An seiner Sitzung vor den Herbstferien habe der Administrationsrat – die Exekutive der Kantonalkirche – mehrere Massnahmen beschlossen, heisst es in einer Mitteilung. Diese sollen am 1. Oktober in Kraft treten und bis Ende März 2023 gelten.

In Büros maximal 20 Grad

Demnach wird die Temperatur in der Kathedrale St. Gallen von 16 auf maximal 15 Grad Celsius gesenkt. Die Büros der Stiftsgebäude und die Schulzimmer der «Flade» werden auf maximal 20 Grad geheizt. In den Turnhallen, Korridoren und Treppenhäuser wird es noch kälter sein.

Zudem werde die Kathedrale per 1. Oktober nicht mehr beleuchtet, so die Mitteilung weiter. Hier folge die Kantonalkirche der Stadt St. Gallen. Diese habe bereits kommuniziert, dass sie ab Oktober die Ostseite der Kathedrale aussen nicht mehr beleuchten werde. Zuständig dafür sind die Stadtwerke. Dasselbe wird nun auch auf der Westseite geschehen, wo der Konfessionsteil die Beleuchtung verantwortet. Auch die Bodenbeleuchtung im Bibliothekshof wird eingestellt.

Claude Allenspach justiert die Heizungen - und deren Temperatur.
Claude Allenspach justiert die Heizungen - und deren Temperatur.

Weihnachtsbeleuchtung stark eingeschränkt

Sogar auf eine elektrische Weihnachtsbeleuchtung wird im Stiftsbezirk verzichtet, und zwar in Innen- und Aussenräumen. Davon ausgenommen sind laut Mitteilung die Weihnachtsbeleuchtung im Innenraum der Kathedrale und je ein Weihnachtsbaum pro Schulanlage. Ausserdem werden bei Wasserhähnen, wo noch nicht vorhanden, Spardüsen eingebaut.

«Wir wollen ein Vorbild sein», sagt Administrationsratspräsident Raphael Kühne. Zumal der Stiftsbezirk und das Bildungshaus St. Wiborada in St. Georgen im Fokus der Öffentlichkeit stünden. «Als katholische Kirche leisten wir solidarisch und mit ökologischem Bewusstsein unseren Beitrag in dieser aktuellen Situation.»

Abgesehen von diesen kurzfristigen Sparbemühungen arbeitet die St. Galler Kantonalkirche auch an der Wärmedämmung in ihren Liegenschaften. Das Kollegium (Kirchenparlament) werde an der Novembersession über einen Kredit von 2,2 Millionen Franken beraten, so die Mitteilung. Benötigt wird dieser für die Erneuerung von 374 Fenstern in den Stiftsgebäuden. (rp)


Nur noch 15 Grad soll es fortan in der Kathedrale St. Gallen sein – statt 16 Grad. | © Roger Fuchs
29. September 2022 | 11:12
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