SKF-Frauen an der Kundgebung zum Tag der Frau, 7. März 2015
Schweiz

Katholische und reformierte Frauen fordern Lohnkontrolle in allen Betrieben

Luzern/Bern, 3.3.16 (kath.ch) Die beiden grössten konfessionellen Frauendachverbände fordern in ihren Vernehmlassungsantworten zum nationalen Gleichstellungsgesetz griffigere Massnahmen, damit Frauen und Männer für gleichwertige Arbeit endlich auch den gleichen Lohn erhalten. Fehlbare Unternehmen müssten bestraft werden, verlangen der Schweizerische Katholische Frauenbund und die Evangelischen Frauen Schweiz in ihrer Mitteilung vom 3. März.

Am heutigen 3. März läuft die Vernehmlassungsfrist zur Revision des nationalen Gleichstellungsgesetzes ab. Der Bundesrat schlägt vor, dass Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden regelmässig Lohnanalysen durchführen müssen.

Der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF) und die Evangelischen Frauen Schweiz (EFS) sind enttäuscht über diesen Vorschlag. «Wir fordern, dass in allen Unternehmen Lohnanalysen durchgeführt werden müssen», sagt EFS-Co-Präsidentin Liselotte Fueter gemäss Mitteilung. Mit dem Vorschlag des Bundesrats würden nur zwei Prozent der Unternehmen und etwa die Hälfte der Angestellten erfasst.

Fehlbare Unternehmen sanktionieren

SKF und EFS fordern zudem, dass Unternehmen bei Lohndiskriminierung mit Sanktionen rechnen müssen. Lohndiskriminierung verstosse gegen Gesetz und Verfassung und müsse sanktioniert werden.

«Wer Frauen für gleichwertige Arbeit weniger Lohn bezahlt, muss sich dafür verantworten», sagt Simone Curau-Aepli, Vorstandsmitglied des SKF. Die Lohndiskriminierung ist erwiesenermassen ein ernsthaftes Problem. Frauen verlieren deswegen jährlich Milliarden Franken an Lohn und beruflicher Vorsorge. Die beiden Frauenverbände zeigen sich aber grundsätzlich erfreut, dass «der Bundesrat endlich konkrete Schritte zur Erreichung der Lohngleichheit vorschlägt». Sie fordern aber griffigere Massnahmen. (rp)

Vollständige Vernehmlassungsantworten:

– EFS: http://www.efs.ch/index.php?id=130

– SKF: http://www.frauenbund.ch/publikationen/stellungnahmen.html

SKF-Frauen an der Kundgebung zum Tag der Frau, 7. März 2015 | © 2015 zVg
3. März 2016 | 15:45
Lesezeit: ca. 1 Min.
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Der katholische und der reformierte Frauenverband

Der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF) ist mit rund 150›000 Mitgliedern der grösste konfessionelle Frauendachverband der Schweiz. Er setzt sich für die Anliegen der Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.

Die Evangelischen Frauen Schweiz (EFS) vertreten als Dachverband von protestantischen und ökumenischen Frauenverbänden und Einzelmitgliedern die Interessen von rund 37’000 Frauen. Die EFS fördern Frauen in Gesellschaft, Kirche und Politik durch Veranstaltungen, Kurse und Informationen und nehmen aus Sicht evangelischer Frauen Stellung zu aktuellen Fragen. (rp)