Papst Franziskus besucht ein Impfzentrum für Bedürftige in der Audienzhalle im Vatikan, 2. April 2021.
Konstruktiv

Katholiken für die Impfung: «Chance, weiterhin Solidarität zu leben»

Für Papst Franziskus ist Impfen «ein Akt der Liebe». Auch Schweizer Katholiken unterstützen die Nationale Impfwoche. Der Walliser Paul Martone findet, sich nicht impfen zu lassen sei «gotteslästerlich», denn der Impfstoff sei Gottes Geschenk an die Menschheit.

Seit Montag läuft die Nationale Impfwoche. Zum Auftakt hat sich Bischof Markus Büchel positiv dazu geäussert.

Sich solidarisch zeigen

«Gemeinsam schaffen wir es, die Pandemie zu überwinden, auf jeden Fall werden durch die Impfung schwere Verläufe von Corona weitgehend vermieden. Herzlichen Dank allen, die für die Impfwoche arbeiten und allen, die sich solidarisch zeigen und sich impfen lassen!», heisst es in einem Post auf Facebook des Bistums St. Gallen.

Bischof Markus Büchel äussert sich in einem Post auf Facebook zur Nationalen Impfwoche.
Bischof Markus Büchel äussert sich in einem Post auf Facebook zur Nationalen Impfwoche.

Auf Anfrage von kath.ch pflichten ihm weitere Kirchenvertreter bei. «Ich hoffe sehr, dass sich mit dieser Aktionswoche möglichst viele Menschen zur Impfung motivieren lassen», teilt der Churer Bischof Joseph Bonnemain mit.

Möglichst viele Geimpfte

Franziska Driessen-Reding und Luis Varandas
Franziska Driessen-Reding und Luis Varandas

Luis Varandas, Generalvikar für Zürich und Glarus, sagt: «Als Seelsorger ist für mich das Impfen in der aktuellen Situation ein Akt der Nächstenliebe und Fürsorge – für sich selber und für die Menschen, die auf diese angewiesen sind. Alle Seelsorgenden haben spezielle Verantwortung und Vorbildfunktion.»

Solidarität Leben

Die Zürcher Synodalratspräsidentin Franziska Driessen-Reding findet: «Zu Beginn der Pandemie spürten wir eine grosse Solidarität untereinander. Man half und trug Sorge einander. Mit der Impfung haben wir die Chance, weiterhin unsere Solidarität zu leben, indem wir uns und unsere Mitmenschen schützen», sagt sie.

Hansruedi Huber
Hansruedi Huber

Auch der Basler Bistumssprecher Hansruedi Huber unterstützt die Nationale Impfwoche. «Es ist normal, dass Verantwortung und Solidarität erodieren, wenn wir belohnt werden, wenn wir uns Vorteile verschaffen und indirekt bestraft werden, wenn wir darauf verzichten. Wir leben in einer Kultur, in der fast alles Markt ist. Die Pandemie ist eine Einladung zum Umdenken – speziell zum Schutz der Schwachen.»

«Tun Sie es um Gottes Willen.»

Paul Martone, Bistumssprecher

Deutliche Worte findet Paul Martone, Priester des Bistums Sitten und Sprecher für das Oberwallis: «Ich kann es nicht verstehen, dass es ausgerechnet bei vielen Gläubigen Menschen gibt, die sich nicht impfen lassen wollen und diese Ablehnung zum Teil mit schwarzen Legenden und Verschwörungstheorien begründen, bei denen ich mir nur an den Kopf greifen kann.»

Paul Martone.
Paul Martone.

Sein Appell an alle Gläubigen: «Lassen Sie sich impfen! Tun Sie es um Gottes Willen! Es ist gotteslästerlich, wenn wir sein Geschenk, das er uns in der Impfung gegeben hat, nicht benutzen, um uns selber und auch unsere Mitmenschen zu schützen und vor Unheil zu bewahren.» (uab)

Papst Franziskus besucht ein Impfzentrum für Bedürftige in der Audienzhalle im Vatikan, 2. April 2021. | © KNA
10. November 2021 | 05:00
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