Kurt Koch
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Kardinal Koch: Gefahr, dass Menschen sich zu Tode amüsieren

Der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch hat davor gewarnt, den Glauben an die Auferstehung zu vernachlässigen. Es bestehe die Gefahr, «dass wir uns mit dem Diesseits allein vertrösten», sagte der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen laut Bistum am Sonntag in Eichstätt.

«Denn wenn uns kein Ausblick auf das ewige Leben gegeben und der Himmel uns deshalb verschlossen ist, sind wir versucht und bestrebt, den Himmel gleichsam auf Erden zu suchen und zu finden.»

«Von daher droht die grosse Gefahr, dass sich die Menschen zu Tode amüsieren, zu Tode arbeiten und sogar zu Tode lieben.»

Kardinal Kurt Koch

Diese Suche finde vor allem im Vergnügen, in der Arbeit und der Liebe statt. «Von daher droht die grosse Gefahr, dass sich die Menschen zu Tode amüsieren, zu Tode arbeiten und sogar zu Tode lieben, wie prominente Fachexperten des modernen Lebens diagnostizieren.»

Ewiges Leben befreiende Hoffnung

Demgegenüber erweise sich der Ausblick auf die Zukunft des ewigen Lebens als eine befreiende Hoffnung, die sich bereits im jetzigen Leben auswirke.

Auferstehung Jesu – barocker Messkelch aus dem 18. Jahrhundert im Luzerner Stiftsschatz.
Auferstehung Jesu – barocker Messkelch aus dem 18. Jahrhundert im Luzerner Stiftsschatz.

Wer in dieser Hoffnung lebe und damit eine grosse Zukunft vor sich habe, der könne getrost in der Gegenwart leben und in gelassener Geduld seiner Sendung nachgehen.

Willibaldswoche in Eichstätt

Der Kardinal äusserte sich bei der Willibaldswoche, der diözesanen Festwoche des Bistums Eichstätt zu Ehren des Diözesanpatrons Willibald. Der heiliggesprochene Missionar aus Südengland wirkte ab 740 im Gebiet der heutigen Diözese Eichstätt und starb wohl am 7. Juli 787.

Über Willibald sagte Koch: «Weil er von der Hoffnung auf das ewige Leben bei Gott bewegt gewesen ist, hat er weder Angst noch Scheu gehabt, diese Hoffnung mit seinem Leben zu bezeugen und die Frohe Botschaft des Evangeliums zu verkünden.»

Befreiende Hoffnung für Christen

Christen könnten in einer befreienden Hoffnung leben. «Das entscheidende Kennzeichen des Christen besteht darin, dass ihm von Gott her Zukunft verheissen ist und dass ihm die Gegenwart deshalb lebbar wird, weil er die Zukunft als positive Realität erfährt.»

Die katholische Universität Eichstätt
Die katholische Universität Eichstätt

Die Willibaldswoche war am Samstag eröffnet worden. Eichstätts Bischof Gregor Maria Hanke kündigte zum Start an, der derzeit wegen Sanierung geschlossene Eichstätter Dom solle bei der Willibaldswoche 2024 wiedereröffnet werden. Die aktuelle Feierwoche dauert noch bis 9. Juli. (kna)


Kurt Koch | © Oliver Sittel
3. Juli 2023 | 06:05
Lesezeit: ca. 2 Min.
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