Jugendbischof Marian Eleganti will die Jugend zu Jesus hin führen

Luzern, 3.2.18 (kath.ch) Marian Eleganti hat an jedem Weltjugendtag teilgenommen, seit er Bischof ist. Das sagte er gegenüber cath.ch. Er werde auch am nationalen Weltjugendtag teilnehmen, der vom 27. bis 29. April in Freiburg stattfindet und auf den Weltjugendtag im Jahr 2019 in Panama vorbereitet.

Jacques Berset

Bei den Treffen mit der Jugend an den Weltjugendtagen folge er jeweils einem bestimmten Ziel. «Ich thematisiere Christus, ich führe die Jugendlichen immer in die Freundschaft mit Christus, denn das Christentum ist nicht primär eine Ethik. Es ist diese Freundschaft mit Jesus, die das Herz des Christentums ist», sagte der Deutschschweizer Jugendbischof Marian Eleganti gegenüber cath.ch.

Der Christ sei nicht in erster Linie Sozialarbeiter, sondern vor allem Jünger Jesu. «Zuerst müssen wir Gott und Christus von ganzem Herzen lieben, in Gedanken und auch in der Seele, aber auch den Nächsten, den Feind segnen, den Gefangenen besuchen, die Nackten bekleiden, den Hungrigen Nahrung geben, die Toten begraben, immer vergeben. Das ist es, was es bedeutet, die Seligpreisungen zu leben.»

«Politische Vernunft»

Diese Einstellung habe politische Konsequenzen. Für den Weihbischof von Chur sind «strukturelle Fragen» eine Sache der politischen Vernunft. Er wies darauf hin, «dass wir in einem pluralistischen und säkularen Staat leben, der jedem das geben muss, was ihm zusteht».

Marian Eleganti | © Jacques Berset

Die Soziallehre der Kirche sage nicht, «ob und wie ich die Zahl der in unserem Land ankommenden Migranten begrenzen soll». Man könne nicht allen Ausländern helfen. Darum müsse die «politische Vernunft» Kompromisse erarbeiten. «Solche Entscheide müssen aber die Frucht einer Vernunft sein, die vom Heiligen Geist erleuchtet wird.» Dies gelte besonders für die christlichen Politiker. «Der Heilige Geist ist niemals unvernünftig», zeigte sich der Weihbischof überzeugt.

Sache der Laien

Es sei nicht Aufgabe der Bischöfe, politische Parolen herauszugeben. Die Religion dürfe zudem zu politischen Zwecken nicht instrumentalisiert werden. «Es sind die Laien, die Kompromisse, den Dialog und die Zweckmässigkeit suchen müssen.» Die Aufgabe des Bischofs sei prophetisch und liege auf der geistlichen Ebene.

Die Aufgabe der Bischöfe sei es, die Herzen zu bilden, und nicht politische Programme zu erarbeiten. Die Kirche stehe nicht auf der Seite der einen oder anderen politischen Partei, denn es gebe Christen in allen Parteien. Die Kirche stehe «auf der Seite des Evangeliums und der Wahrheit, die Freiheit der politischen Entscheide stösst an Grenzen: dort, wo sie die Würde des Menschen berührt». (cath.ch/gs)

 

Der Deutschschweizer Jugendbischof Marian Eleganti | © Jacques Berset
3. Februar 2018 | 10:10
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