Josua Fridolin Boesch
Persönlich:
17.7.12 (Kipa) Josua Fridolin Boesch. – Der reformierte Theologe und Pfarrer ist am vergangenen Dienstag in Zürich im Alter von 89 Jahren gestorben. Dies geht aus der im «Tages-Anzeiger» (17. Juli) veröffentlichten Todesanzeige hervor. Boesch ist am 15. November 1922 in Zürich geboren worden. Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule und einer Berufslehre arbeitete Boesch zunächst als Gold- und Silberschmid in Zürich. Später holte er die Matura nach und studierte reformierte Theologie. Nach dem Studium war er während 28 Jahren Pfarrer in verschiedenen Gemeinden.
1979 zog Boesch nach Italien, wo er im benediktinischen Eremitenkloster Camaldoli mit katholischen Mönchen zusammen lebte. Sein Beitrag an die Gemeinschaft war die Herstellung von Ikonen; der Theologe hatte wieder begonnen, mit Metall zu arbeiten. Nach acht Jahren verliess Boesch das Kloster und lebte während weiteren elf Jahren in einer Klause in der Nähe der Mönchsgemeinschaft. Dort begann er Psalmen ins Zürichdeutsche zu übersetzen, wie aus einem Porträt der Neuen Zürcher Zeitung aus dem Jahre 2006 hervorgeht.
1988 erschien von ihm beim Zürcher Jordan-Verlag, einem christlichen Kleinverlag, die erste vollständige Mundartübersetzung sämtlicher 150 Psalmen der Bibel. Für viele Schweizer sei Schriftdeutsch nie eine «Sprache des Herzens» geworden, mit der sie auch hätten beten können, sagte Boesch damals bei der Vorstellung des Buches «D Psalme – Züritüütsch». Mit der Übersetzung der Psalmen aus dem Hebräischen wollte der Theologe vor allem zum Beten in der eigenen Sprache ermutigen. 1986 war von ihm bereits eine Übersetzung des Johannes-Evangelium ins Zürichdeutsche beim Jordan-Verlag erschienen. 1998 kehrte Boesch in die Schweiz zurück.
Hinweis: Die Urnenbeisetzung findet am Samstag, 21. Juli, um 14.15 Uhr auf dem Friedhof der reformierten Kirche von Niederweningen ZH statt. Anschliessend findet eine ökumenische Trauerfeier statt.
(kipa/arch/bal/gs)
