Der Nahe Osten auf einem Globus.
Vatikan

Jordaniens König Abdullah wird am Dienstag im Vatikan erwartet

Rom, 16.12.17 (kath.ch) Am kommenden Dienstag wird Jordaniens König Abdullah II. bin al Hussein zu einem Besuch im Vatikan erwartet. Für 10.30 Uhr sei eine Audienz bei Papst Franziskus vorgesehen, teilte das vatikanische Presseamt mit. Angesichts der jüngsten internationalen Auseinandersetzungen um Jerusalem gewinnt der Besuch besondere Bedeutung.

Nach der Entscheidung des amerikanischen Präsidenten Donald Trump vergangene Woche, die Botschaft der USA nach Jerusalem zu verlegen, kam es zu teils gewaltsamen Protesten im Nahen Osten. Papst Franziskus hatte vor der Entscheidung der USA gewarnt und zu respektvollem Dialog aufgerufen.

Hüter muslimischer Heiligtümer

Am Mittwoch folgten rund 2000 Christen in der jordanischen Hauptstadt dem Aufruf der Kirchenführer des Landes zum Protest gegen die amerikanische Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt. Das jordanische Königshaus versteht sich als Hüter der muslimischen Heiligtümer in Jerusalem. Mehrfach hatte König Abdullah in diesem Jahr betont, der geltende Status quo schütze die friedliche Koexistenz in Jerusalems und damit nicht nur die heiligen Stätten der Muslime, sondern auch der Christen.

Jordanien ist eines der Länder, das weltweit die meisten Flüchtlinge aufgenommen hat.

Mögliches Thema der Unterredung des Königs mit dem Papst könnte auch die Flüchtlingskrise sein. Jordanien ist eines der Länder, das weltweit die meisten Flüchtlinge aufgenommen hat, vor allem aus dem benachbarten Syrien. Nach einer Mitteilung des Innenministeriums in Rom war am Donnerstag Italiens Innenminister Marco Minniti in Amman gewesen und hatte mit dem König über Flüchtlingsfragen und Terrorismusbekämpfung gesprochen.

Jordanien und der Heilige Stuhl unterhalten seit 1994 diplomatische Beziehungen. Im selben Jahr hatten Israel und Jordanien einen Friedensvertrag unterzeichnet; entlang der jordanisch-israelischen Grenze ist es seither ruhig. (cic)

Der Nahe Osten auf einem Globus. | © pixabay.com
16. Dezember 2017 | 09:14
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