Brücke in Dublin, Irland
International

Irland verabschiedet neues Abtreibungsgesetz

Dublin, 15.12.18 (kath.ch) Irlands Parlament hat das neue Abtreibungsgesetz verabschiedet. Am Donnerstagabend stimmte auch das Oberhaus dem Gesetzentwurf zu, der Abbrüche bis zur zwölften Schwangerschaftswoche ohne Angabe von Gründen möglich macht, wie Medien am Freitag berichten. Nun fehlt zum Inkrafttreten nur noch die Unterschrift von Präsident Michael D. Higgins.

Der irische Gesundheitsminister Simon Harris begrüsste auf Twitter die Entwicklung als einen Schritt, um «einsame Reisen zu beenden, ein Stigma zu beseitigen und die freie Wahl von Frauen im Land» zu ermöglichen. Auch Premierminister Leo Varadkar sprach von einem «historischen Moment für irische Frauen».

Bisher sehr strenges Gesetz

Bei einem Referendum im Mai hatten 66 Prozent der Iren für die Streichung des Verfassungszusatzes gestimmt, der das Lebensrecht des ungeborenen Kindes mit dem der Mutter gleichstellt. Irland hatte bislang eines der strengsten Abtreibungsgesetze der Welt. Ein Schwangerschaftsabbruch war auch nach einer Vergewaltigung, nach Inzest oder bei einer schweren Missbildung des Fötus nicht erlaubt. Der UN-Menschenrechtsausschuss hatte die strikte Regelung 2016 als «grausam, unmenschlich und erniedrigend» kritisiert.

Beobachter gehen davon aus, dass ab Januar Schwangerschaftsabbrüche auf Basis der neuen Rechtsgrundlage möglich sein sollten. (kna)

Brücke in Dublin, Irland | © pixabay.com
15. Dezember 2018 | 06:35
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