Das Grab von Petrus Canisius in Freiburg.
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Innsbruck feiert seinen Diözesanpatron und Wegbegleiter Petrus Canisius

Mit einem Canisius-Fest und einem Festgottesdienst in der Messehalle Innsbruck ist am Samstag das «Petrus Canisius-Jahr» zu Ende gegangen, mit dem die Diözese Innsbruck ihren Patron aus Anlass seines 500. Geburtstages geehrt hat. Ortsbischof Hermann Glettler bezeichnete den Heiligen als kritischen Begleiter beim synodalen Weg.

Der im schweizerischen Freiburg wirkende Petrus Canisius war eine der wichtigsten Figuren der katholischen Reform in Mitteleuropa. Er wurde 1521 in Nimwegen geboren. Der Theologe und Jesuit war ein einflussreicher geistlicher und politischer Vorkämpfer der Gegenreformation. Auf ihn gehen die ersten katholischen Katechismen zurück. Er wirkte unter anderem in Wien.

In seinen letzten Lebensjahren gründete Canisius 1580 in Freiburg das Kollegium Sankt Michael. Canisius wurde 1597 in der Kirche des Kollegiums beigesetzt. 1925 wurde er heiliggesprochen. 2021 wurde ein Teil der Reliquien in die Heilig-Grab-Kapelle der Freiburger St. Nikolaus-Kathedrale umgebettet.

Träger mit der Reliquie des Heiligen Petrus Canisius
Träger mit der Reliquie des Heiligen Petrus Canisius

Petrus Canisius ist auch Diözesanpatron von Innsbruck. Er wurde entsprechend gefeiert. Das Jahr war im Januar unter dem Motto «Herzfeuer entzünden für den Glauben» gestartet. In der Folge hatte es zahlreiche Aktionen und Angebote in ganz Tirol zu Ehren Petrus Canisius’ gegeben.

Picknick, Konzert und Live-Acts

Den Höhe- und Endpunkt markierte am Samstag ein Canisius-Fest mit 17 Stationen in ganz Innsbruck. Das Programm reichte dabei von Graffiti-Workshops und Live-Acts über ein Picknick-Konzert, Spielangebote für Familien bis hin zu Treffpunkten der Begegnungen und des Gebets. Den Abschluss bildete ein Festgottesdienst mit Bischof Hermann Glettler in der Messehalle.

Er hoffe, dass das Anliegen des Canisius-Jahres, Menschen zusammenzubringen, auch über diesen Endpunkt hinaus aufrecht bleibe, sagte Bischof Glettler bei der Eröffnung des Festes am Wochenende. Dazu empfahl der Innsbrucker Bischof etwa, sich täglich zehn Minuten Stille für ein «persönliches Rendezvous mit Jesus» zu nehmen.

Canisius als Herzschrittmacher des Glaubens

In einer Zeit zahlreicher Krisen – von Corona über die Klimakrise bis zu persönlichen Krisen – brauche es starke Angebote an «Sinn, Perspektive, Glaubenskraft und Zuversicht». Auf diesem Weg könne Petrus Canisius, der als «Herz-Schrittmacher des Glaubens» für die Erneuerung der Kirche gekämpft habe, ein bleibendes Vorbild sein, zeigte Glettler bei dem Festgottesdienst am Nachmittag auf.

Der Bischof von Innsbruck, Hermann Glettler.
Der Bischof von Innsbruck, Hermann Glettler.

Das gelte für den vom Papst vorgegebenen synodalen Weg, den die Kirche einschlagen soll, ebenso wie für die zentrale Herausforderung des Klimawandels.

Wegbegleiter auf dem synodalen Weg

Ganz bewusst wolle man sich als Ortskirche in diesen synodalen Prozess hineinbegeben, so Glettler – mit dem Ziel: «Mehr Gemeinschaft, Partizipation und herzhaft gelebte Mission.» Petrus Canisius werde dabei «ein kritischer und sympathischer Wegbegleiter sein».

Überzeugt zeigte sich Glettler auch davon, dass die Welt zur Bewältigung der Klimakrise nicht nur einen langen Atem und technisches Know-how, sondern auch eine «herzhafte, weltzugewandte Spiritualität» benötige – etwa um angemessen auf die Gefahr sich verschärfender Ungerechtigkeiten in Folge des Klimawandels zu reagieren. (kap)

Das Grab von Petrus Canisius in Freiburg. | © Pierre Pistoletti
27. September 2021 | 16:31
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