Protest von Campax vor der Berner Botschaft.
Schweiz

«Ihre Freiheit ist unsere Freiheit»: Protest vor der iranischen Botschaft in Bern

Die Organisation Campax protestierte am Mittwoch mit einer Gruppe Iranerinnen mit Schildern vor der iranischen Botschaft in Bern. Frauen lehnen sich auf gegen das Mullah-Regime.

Seit dem Mord an Mahsa Amini demonstrieren Tausende von Menschen täglich im Iran. Die Aktivistinnen und Aktivisten wollten mit der Aktion ihre Solidarität mit dem Freiheitskampf der iranischen Frauen zum Ausdruck bringen.

Die Zugerin Virginia Köpfl, Campaignerin von Campax, hat Middle Eastern Studies belegt und einen Sprachaufenthalt in Teheran gemacht. Sie erreichen täglich Nachrichten von Freunden und Freundinnen aus dem Iran, welche protestieren und dabei ihr Leben jeden Tag aufs Neue riskieren. Dies hat Campax dazu bewogen, ein Zeichen der Solidarität mit dem Freiheitskampf der Iranerinnen zu setzen. 

«Unser Protest hier ist rein symbolisch.»

Virginia Köpfli

Köpfli meint dazu: «Unser Protest hier ist rein symbolisch, aber ich weiss von meinen Freundinnen im Iran, dass solche Dinge ihnen Mut machen, trotz der starken Repression weiter für mehr Freiheit zu kämpfen.» Die Hijab-Tragepflicht gilt seit der iranischen Revolution 1979. Seit Jahren protestieren die Frauen für mehr Freiheit. Mit dem Regierungswechsel an Raisi wurden die Kontrollen und Repressionen nun verschärft. 

Hijab-Tragepflicht tangiert das Leben

Die Hijab-Tragepflicht tangiert das Leben von iranischen Frauen schon seit Jahrzehnten. Einer guten Freundin von Köpfli wurde die Ausbildung untersagt, einfach weil sie ihren Hijab lockerer trug. «Ihre Freiheit ist meine Freiheit! Oder wie die amerikanische Feministin Audre Lorde schon sagte: ‹Ich bin nicht frei bis alle Frauen frei sind, auch wenn ihre Fesseln sich von meinen unterscheiden›. Die feministische Bewegung definiert sich genau über diese internationale und intersektionale Solidarität.»

Campax fordert ausserdem eine Stellungnahme der Schweiz zum Befreiungskampf der Iranerinnen, die diesen Namen auch verdient hat. «‹Ich habe meine Bedenken bezüglich Mahsa Amini geäussert›, reicht als Stellungnahme nicht aus. Herr Cassis muss die Menschenrechtsverletzungen im Iran verurteilen.» meint Armelle Ako, Campaignerin bei Campax. (woz)


  

Protest von Campax vor der Berner Botschaft. | © zVg
28. September 2022 | 13:52
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