Daniela Wuhrmann mit Begleitung
Schweiz

«Herr Jesus, ich bruche dich, Du hesch Liecht für mich»: Daniela Wuhrmann singt christliche Lieder

Wer eine Krise im Leben hat, dem kann Gott helfen. Diese Erfahrung hat Daniela Wuhrmann gemacht. Die Zugerin mit der souligen Stimme schreibt aus diesem Grund seit acht Jahren christliche Lieder. Gott ist für sie alles. Ihre harmonischen und hoffnungsvollen Songs dringen in die Seele ein und berühren.

Wolfgang Holz

«Herr ich danke dir, dis Liecht brännt i mir, Herr ich danke dir, bisch du da, Herr, Jesus ich bruche dich, Du hesch Liecht für mich, Dir isch nüt und niemer gliich…»

Wohliger Soul-Sound

Wer zum ersten Mal auf ein YouTube-Video von Daniela Wuhrmann klickt und sie singen hört, dem wird sofort warm ums Herz. Das Alt-Timbre ihrer Stimme hat so einen wohligen Soul-Sound, dass man ihre christlichen Verse in Mundart überhaupt nicht kitschig findet.

Vierfache Mutter: Daniela Wuhrmann (43)
Vierfache Mutter: Daniela Wuhrmann (43)

Ganz im Gegenteil. Sie dringen in die Seele ein und rühren einen zutiefst. Ihre Nähe zu Gott und ihre Geborgenheit im Glauben klingen erstaunlich authentisch und beglückend. Würde die 43-jährige Zugerin, die im luzernischen Meierskappel wohnt, mit ihren Songs einen Gottesdienst begleiten, wären wohl viele auf Anhieb happy, denkt man sich spontan.

Vierfache Mutter

Aber wie kommts eigentlich, dass die vierfache Mutter und gelernte Personalfachfrau so einen musikalisch-christlichen Drive draufhat? Rund 70 christliche Lieder hat sie schon geschrieben –in Mundart und Hochdeutsch. Mit «Börnout» ist letzten November ihr erstes CD-Album erschienen. Vier Konzerte hat sie bereits bestritten. Und kommenden Freitag, 2. Februar, tritt Daniela Wuhrmann in ihrer Heimat in Unterägeri* auf.

Daniela Wuhrmann (43) hat eine wunderbare Soulstimme und wurde in der ersten MusicStar-Staffel 2004 Vierte.
Daniela Wuhrmann (43) hat eine wunderbare Soulstimme und wurde in der ersten MusicStar-Staffel 2004 Vierte.

«Ich habe als Meitli schon viel gesungen – als Achtjährige zum ersten Mal im Kinderchor Unterägeri, als Neunjährige als Solistin auf einer CD», erzählt Daniela Wuhrmann.

2004 Vierte bei MusicStar

2004 sei sie noch als Daniela Brun in der ersten Staffel von «MusicStar» im Fernsehen aufgetreten und sei Vierte geworden unter 3’000 Bewerberinnen und Bewerbern. Kein Wunder. Wenn man die Bilder von damals Revue passieren lässt, sieht man, wie sie kraftvoll und leidenschaftlich «Ain’t Nobody» von Chaka Khan von der Bühne schmettert.

«Ich habe mich zwar damals als Reformierte konfirmieren lassen, aber mit Gott und der Kirche habe ich mich danach nicht mehr wirklich befasst.»

Daniela Wuhrmann

Dieser Erfolg habe es ihr dann ermöglicht, sieben Jahre lang von der Musik zu leben. Sie lernte ihren Mann kennen, der auch in der Musikbranche arbeitet. Als Profi-Sängerin mischte sie in den verschiedensten Bands mit: Mal Soul, mal Jazz. Mal Pop, mal Gospel bis hin zu Rock n’Roll. Wobei – das bekennt sie offen: «Ich habe mich zwar damals als Reformierte konfirmieren lassen, aber mit Gott und der Kirche habe ich mich danach nicht mehr wirklich befasst.»

«Sucht wie ein Gefängnis!»

Bis dann, vor 13 Jahren, Jesus in ihr Leben getreten sei. «Ich bin plötzlich mit dem Rücken zur Wand gestanden, weil ich als starke Raucherin krampfhaft versuchte, mit dem Rauchen aufzuhören», sagt sie. 1-2 Päckli Zigaretten am Tag habe sie geraucht. Ihre Beziehung zu ihrem Mann habe darunter gelitten. Sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte. Sie probierte alles Mögliche. Ohne Erfolg. «Die Sucht war wie ein Gefängnis für mich!»

Dann sei sie auf eine kleine Bibel zuhause gestossen. «Beim Durchblättern bin ich auf eine Stelle gestossen, die perfekt mein Leben widerspiegelte, nämlich auf den Paulus-Römerbrief 7, Vers 19», erzählt Daniela Wuhrmann. Dort steht geschrieben: «Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will.» Sie habe erkannt, dass sie eine Schuld habe vor Gott.

Regelmässig in der Bibel gelesen

Daraufhin hat sie regelmässig in der Bibel gelesen «und ein Leben mit Gott angefangen». Und ihr sei es so vorgekommen, als sei ihr ganzes vorherige Leben ohne Gott am Leben vorbeigelebt gewesen. «Gott ist für mich inzwischen alles – mein Anfang und mein Ende. Mein Inhalt und mein Fundament.» Sie sei durch den Glauben an Gott viel ruhiger geworden, habe ihren inneren Frieden gefunden. Und das Rauchen? «Als ich mich zu Jesus Christus bekehrt habe, war die Sucht weg; ich habe nie mehr rauchen müssen.»

Daniela Wuhrmann bei einem Konzert mit ihrem ersten Album Börnout
Daniela Wuhrmann bei einem Konzert mit ihrem ersten Album Börnout

Inzwischen besucht Daniela Wuhrmann regelmässig die Gottesdienste der Freikirche der Evangelischen Täufergemeinde in Mettmenstetten. «Auch mein Mann ist mittlerweile gläubig», sagt sie. Und seit acht Jahren schreibt sie christliche Lieder.

«Börnout»-Album

Wobei die Lieder, die vor zwei Monaten auf ihrem Debüt-Album «Börnout» erschienen sind, wieder mit einer Lebenskrise zu tun haben. «Vor zwei Jahren erlitt ich einen Burnout als Hausfrau und Mutter, weil ich alles immer perfekt machen wollte.»

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Plötzlich habe sie keine Kraft mehr gehabt. Sie musste sechs Wochen zur Therapie ins Spital. Welche Kraft und Energie sie dank ihres Gottvertrauens für ihr neues Leben tankte, ist in ihren Liedern von «Börnout» zu spüren.

«Musik ist eine wunderbare Möglichkeit den Weg zu Gott zu finden.»

Daniela Wuhrmann

«Singen ist für mich wie ein Ventil für meine Seele», bekennt Daniela Wuhrmann. Gleichzeitig könne sie durch ihren Gesang Gott loben. «Und es ist auch eine Gebetsform für mich.» Sie könnte es sich übrigens vorstellen, neben Konzerten auch in Gottesdiensten aufzutreten. «Musik ist eine wunderbare Möglichkeit den Weg zu Gott zu finden.»

Daniela Wuhrmann hat definitiv ihren Weg zu Gott gefunden. Wie sich das für sie anfühlt, spürt man auch in dem Lied «Du Elei»: «Du elei bisch de Anker vo mim Läbe, Herr du gsehsch mis Boot verlore ufem Meer, du elei chasch tröschte und verbinde, bi dir elei isch geborge mini Seel…»

*Das nächste Konzert von Daniela Wuhrmann findet am Freitag, 2. Februar, in Unterägeri im Kultroom15 um 19.15 Uhr statt.


Daniela Wuhrmann mit Begleitung | © zVg
29. Januar 2024 | 14:00
Lesezeit: ca. 4 Min.
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