Die Schweizerin Helena Jeppesen ist als Synodalistin in Rom.
Schweiz

Helena Jeppesen: «Visionen der jungen Menschen brauchen wir im synodalen Prozess»

Sie ist Delegierte bei der Weltsynode in Rom: Helena Jeppesen. Zum Auftakt der Synode hat sie einen Workshop mit jungen Menschen geleitet. In die Synode nimmt sie vor allem die «Energie und Kraft der jungen Menschen» mit. Und eine Petition, die ihr überreicht wurde.

Jacqueline Straub

Wie haben Sie das Auftaktgebet erlebt?

Helena Jeppesen*: Einen eindrücklicheren Start in die Synode hätte es kaum geben können: Momente des Gebets, des gemeinsamen Singens und der Stille auf einem schön geschmückten Petersplatz in der Abenddämmerung. Die Energie und das Zusammensein mit all den jungen Menschen aus der ganzen Welt, ein bunter Mix an Konfessionen und auch Religionen, haben uns alle bewegt.

Ökumenisches Abendgebet auf dem Petersplatz am 30. September vor der Eröffnung der Weltsynode
Ökumenisches Abendgebet auf dem Petersplatz am 30. September vor der Eröffnung der Weltsynode

Was hat Sie berührt?

Jeppesen: Die Kraft der Stille und des gemeinsamen Betens und Singens mit den jungen Menschen und allen Synodenteilnehmerinnen und -teilnehmern nehme ich mit in den Retreat und die Synodenarbeit, vor allem auch die Energie und Kraft der jungen Menschen, die da waren.

«Das war für mich sehr inspirierend.»

Sie haben gestern Vormittag einen Workshop in Rom gehalten. Wie war es?

Jeppesen: Ich habe zum Thema «Wie heute glaubwürdig Kirche sein?» einen Workshop mit 170 jungen Menschen moderiert, die zum Together Meeting nach Rom gekommen sind. Das war für mich sehr inspirierend, denn die Visionen und Wünsche der jungen Menschen brauchen wir unbedingt im synodalen Prozess.

Die Gruppe "offen.katholisch" hat Helena Jeppesen die Petition «Declaration of Love to a Church for Everyone» überreicht.
Die Gruppe "offen.katholisch" hat Helena Jeppesen die Petition «Declaration of Love to a Church for Everyone» überreicht.

Sie haben auch die Gruppe «offen.katholisch» getroffen.

Jeppesen: Nach dem Workshop hat mir eine Gruppe von offen.katholisch die Petition «Declaration of Love to a Church for Everyone» in die Synode mitgegeben. Sie machen sich für die Priesterweihe für Alle und die Ehe für Alle stark. Gerne nehme ich ihre Anliegen mit in die Synode. Mich hat die Kreativität und die Liebe der jungen Menschen zur katholischen Kirche sehr berührt.

«Betroffenenverbände müssen da selber vertreten sein.»

Vor wenigen Tagen gab es Proteste gegen Kardinal Fernández, der Missbrauch nicht entschlossen entgegen getreten sein soll. Stimmen von Betroffenen fehlen bei der Synode. Was sagen Sie dazu?

Jeppesen: Die Anliegen der Missbrauchsbetroffenen wird von verschiedenen Synodalen in die Versammlung hineingenommen werden. Aber selbstverständlich müssten Vertreterinnen und Vertreter von Betroffenenverbänden da selber vertreten sein und berichten können.

*Helena Jeppesen-Spuhler arbeitet beim Hilfswerk Fastenaktion. Sie ist zudem in der Allianz Gleichwürdig Katholisch und im Catholic Women’s Council aktiv. Sie ist Delegierte bei der Weltsynode in Rom.


Die Schweizerin Helena Jeppesen ist als Synodalistin in Rom. | © YouTube
1. Oktober 2023 | 16:59
Lesezeit: ca. 2 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!