Erzbischof Georg Gänswein (l.), Präfekt des Päpstlichen Hauses, küsst die Hand des aufgebahrten Leichnams von Benedikt XVI.
Vatikan

Georg Gänswein hält «santo subito» für möglich

Er war jahrelang der Mann an Benedikts Seite: Erzbischof Georg Gänswein (66). Auf die Frage, ob eine baldige Heiligsprechung von Papst Benedikt XVI. möglich sei, sagte Gänswein: «Ich glaube, dass es in diese Richtung gehen wird.»

Erzbischof Georg Gänswein hält es für möglich, dass auch für Benedikt XVI. Forderungen nach einer baldigen Seligsprechung laut werden. Dies sagte der langjährige Privatsekretär von Benedikt XVI. in einem am Sonntagabend verbreiteten Interview des privaten katholischen Fernsehens «EWTN».

Johannes Paul II. wurde schnell heiliggesprochen

Unter dem italienischen Slogan «santo subito» hatte es dieses Phänomen zuletzt beim Begräbnis von Johannes Paul II. im April 2005 gegeben. Er wurde 2011 bereits sechs Jahre nach seinem Tod selig-, und drei Jahre später heiliggesprochen. Damit war er der am schnellsten heiliggesprochene Papst der Neuzeit.

Der aufgebahrte Benedikt XVI. im Petersdom.
Der aufgebahrte Benedikt XVI. im Petersdom.

Gänswein antwortete auf die Frage «Also santo subito?» mit den Worten: «Ich glaube, dass es in diese Richtung gehen wird.»

Benedikt als Lügner?

Zu den Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Gutachten über den Missbrauchsskandal im Erzbistum München und Freising sagte Gänswein, Benedikt XVI. sei «erschüttert» darüber gewesen, dass er nachVeröffentlichung des Gutachtens als Lügner bezeichnet wurde.

Der Fehler in seiner Stellungnahme, in der es um die Anwesenheit oder Nichtanwesenheit Ratzingers in einer Sitzung vor 42 Jahren ging, sei der Irrtum eines Mitarbeiters gewesen, dies sei umgehend berichtigt worden. Dennoch, so Gänswein weiter, sei das «Narrativ», das den ehemaligen Papst als Lügner darstellte, geblieben. (cic)


Erzbischof Georg Gänswein (l.), Präfekt des Päpstlichen Hauses, küsst die Hand des aufgebahrten Leichnams von Benedikt XVI. | © KNA
2. Januar 2023 | 11:46
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