Erzbischof Paul Richard Gallagher
International

Gallagher: Erzbistum Vaduz bleibt bestehen

Die Spekulationen bekommen recht. Beim Besuch von Vatikan-Aussenminister Erzbischof Paul Richard Gallagher in Liechtenstein war auch das «Erzbistum» Thema. Gallagher sagte öffentlich, das Erzbistum bleibe bestehen, wie kath.ch erfahren hat. Auch die Frage einer Trennung von Kirche und Staat wurde besprochen.

Regula Pfeifer

Die Aussage bezüglich dem Fortbestand des Erzbistums machte Erzbischof Paul Gallagher bei einer Diskussion im Anschluss an seinen Vortrag im Rathaussaal in Vaduz. Er sei von einem Zuhörer befragt worden, wie es weitergehe mit dem Erzbistum Vaduz, erzählt Klaus Biedermann gegenüber kath.ch. Biedermann war am Vortrag anwesend.

Guter Oberhirte gesucht

«Erzbischof Gallagher antwortete, das Erzbistum würde bestehen bleiben, und er versicherte, dass ein guter Oberhirte für Liechtenstein gefunden werde», berichtet Biedermann vom Anlass. Konkreter sei Gallagher aber nicht geworden. Biedermann präsidiert den Verein für eine offene Kirche in Liechtenstein, der sich für einen Neuanfang im Erzbistum einsetzt.

Verein für offene Kirche in Liechtenstein (von links): Christel Kaufmann, Klaus Biedermann und Bruno Fluder.
Verein für offene Kirche in Liechtenstein (von links): Christel Kaufmann, Klaus Biedermann und Bruno Fluder.

Der Liechtensteiner Regierungschef Daniel Risch hatte bereits am Montagabend über den Besuch Gallaghers berichtet – im Liechtensteiner Fernsehen «1 FL.li». Betreffend dem Erzbistum habe Liechtenstein auf die Wichtigkeit einer guten Kommunikation seitens der Kirche hingewiesen. Risch begründete das Anliegen mit den Worten: «weil es in unserem Land viele Fragen gibt. Die Leute möchten wissen, was in Zukunft passiert.»

Trennung von Kirche und Staat

«Der liechtensteinische Regierungschef wünscht sich vom Heiligen Stuhl eine proaktive offene Kommunikation, gerade auch zur Frage der Nachfolgeregelung für Erzbischof Wolfgang Haas», interpretiert Klaus Biedermann die Aussagen des Regierungschefs und sagt, das begrüsse er «klar».

Erzbischof Wolfgang Haas zusammen mit Pfarrer Adriano Burali.
Erzbischof Wolfgang Haas zusammen mit Pfarrer Adriano Burali.

Laut dem Regierungschef Risch besprachen Gallagher und die Liechtensteiner Regierung auch die geplante Trennung von Kirche und Staat. Dazu gebe es eine Vernehmlassung. Das Verhältnis von Kirche und Staat solle damit neu geordnet werden.

Von Regierung her kein Thema

Erzbischof Wolfgang Haas hat im Fürstentum die Katholikinnen und Katholiken gespalten. Kritik kam vor allem seitens des Vereins für eine offene Kirche. Dieser äusserte auch den Wunsch, sich wieder verstärkt mit den Nachbarbistümern zu verbinden.

Die neuste Aussage des hohen Vatikanvertreters stützt die Aussage des Liechtensteiner Pfarrers Adriano Burali. Dieser sagte im Oktober gegenüber kath.ch: Die Bistumsleitung in Vaduz gehe davon aus, dass «alles beim Alten» bleibt. Erzbischof Wolfgang Haas habe dies so gegenüber Priestern erklärt. In der offiziellen Mitteilung der Liechtensteiner Regierung ist das Erzbistum kein Thema.


Erzbischof Paul Richard Gallagher | © KNA
25. April 2023 | 15:40
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