Frankreichs Kirche zahlt sieben Millionen an Missbrauchsopfer
Die katholische Kirche in Frankreich hat bis Jahresende 2022 rund sieben Millionen Euro an Opfer sexuellen Missbrauchs ausgezahlt. Die Zahlungen gingen an Seniorinnen und Senioren, die in der Jugend missbraucht wurden.
Seit Erscheinen einer weltweit Aufsehen erregenden Studie im Herbst 2021 hätten 190 Personen durchschnittlich je 37’000 Euro erhalten, teilte die unabhängige Anerkennungsstelle INIRR in einem (Donnerstag) in Paris vorgelegten Bericht mit.
40 Mal der Höchstbetrag
Demnach haben sich 2022 insgesamt 1133 Personen an die Anerkennungsstelle gewandt, davon mehr als zwei Drittel (69 Prozent) Männer. Das Durchschnittsalter der Antragsteller lag bei 63 Jahren. 201 Entscheidungen seien bereits ergangen; der Grossteil sei noch in Bearbeitung. In 40 Fällen habe man den Höchstbetrag von 60’000 Euro ausgezahlt.
Überwiegend Vergewaltigungen von Kindern oder Jugendlichen
Sexuelle Übergriffe und Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen begann Untersuchungen zufolge meist im Kinder- und Jugendalter zwischen 6 und 15 Jahren. In 60 Prozent der Fälle ging es demnach um Vergewaltigung. In 58 Prozent der erfassten Fälle dauerte das Geschehen über mehr als ein Jahr an. (kna)
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