Evangelische Allianz: 10.000 Unterschriften gegen Love Life Kampagne

Zürich, 3.6.14 (Kipa) 10.000 Personen haben bis am 31. Mai die Online-Petition unterschrieben, welche die Kampagne «Love Life» des Bundesamts für Gesundheit BAG kritisiert. Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) hat sich am 15. Mai mit einem offenen Brief beim Bundesamt für Gesundheit über die Plakatkampagne beschwert und gleichzeitig eine Online-Unterschriftensammlung gestartet. Mit zum Teil freizügigen Bildern will das Bundesamt in der aktuellen Kampagne auf den Schutz beim Sexualverkehr hinweisen.

Innerhalb von zwei Wochen haben 10.110 Personen die SEA-Online-Petition zur Love Life Kampagne unterschrieben. Dazu kommen noch 116 per Brief eingesandte Unterschriften. Mit ihrer Unterschrift verleihen die Unterzeichnenden «ihrer Entrüstung über die aktuelle Präventionskampagne des BAG Ausdruck», schreibt die SEA.

Der «riesige Erfolg» der Unterschriftensammlung zeige, dass die «voyeuristische Kampagne» dem Empfinden vieler widerspreche und dringend ausgesetzt oder angepasst werden müsse, sagt SEA-Generalsekretär Matthias Spiess. «Wir hoffen, dass die Kampagne damit nicht in der geplanten Art und Weise durchgeführt wird. Zudem ist es ein deutlicher Aufruf für zukünftige Präventionskampagnen des BAG, diese zielgerichteter und mit mehr Sensibilität zu lancieren», so Spiess.

Die Schweizerische Evangelische Allianz spricht sich mit ihrem Vorgehen nicht gegen die Notwendigkeit von Aids-Präventionskampagnen aus. Sie ist aber der Meinung, dass sachliche Argumente nachhaltiger wirken als «sexuell aufreizende Bilder». Vor allem fordert sie den Verzicht auf bildliche Darstellung von Sexpraktiken auf öffentlichen Plakaten oder in Werbespots. Besorgt zeigt sich die SEA auch darüber, dass die Kampagne des BAG auch Kindern und Jugendlichen frei zugänglich ist.

Die SEA wendet sich mit Ihrem Anliegen auch direkt an den Chef des für das BAG zuständigen Departements, Bundesrat Alain Berset. Sie bittet ihn, die Kampagne zu überprüfen und wo möglich korrigierend einzugreifen. (kipa/com/gs/bal)

3. Juni 2014 | 16:34
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