Schweiz
«Es wimmelt» im Ranft: «Wenn junge Menschen zusammenkommen, ist was los»
Am kommenden Wochenende treffen sich Kinder bis junge Erwachsene von Jungwacht Blauring Schweiz in Flüeli-Ranft – zum Jubla-Ranfttreffen. Das Motto stehe für Lebensfreude und buntes Treiben, sagt Jubla-Bundespräses Moritz Bauer.
Regula Pfeifer
Was ist besonders an diesem Ranfttreffen?
Moritz Bauer*: Jedes Ranfttreffen steht unter einem Motto, diesmal unter «Es wimmelt». Dabei dürfen sich die Teilnehmenden mit ihrem Gruppenjahr befassen. Hierfür werden sie ihr eigenes Wimmelbild anhand von kleinen Reflexionsfragen gestalten. Für Gruppen, die sich bereits gut kennen, wird es die Variante «Erinnerungen» geben. Für Gruppen, die gerade erst frisch zusammengekommen sind, die Variante «Träume». Ausserdem gibt es in diesem Jahr einen gemeinsamen Weg, auf dem sich alle Teilnehmenden bewegen.
«‹Es wimmelt› meint nicht Chaos oder Hektik, sondern ein buntes und positives Treiben.»
Weshalb das Motto «Es wimmelt»?
Bauer: Eine ehrenamtliche Fachgruppe bestimmt jeweils das Motto und organisiert das Ranfttreffen. Ausschlaggebend war diesmal die Beobachtung, dass es in der Jubla vor lauter Lebensfreude und Lebensfreunde nur so wimmelt – und zwar in den verschiedensten Situationen. «Es wimmelt» steht sinnbildlich dafür, dass immer etwas los ist, wenn junge Menschen zusammenkommen. Es meint nicht Chaos oder Hektik, sondern ein buntes und positives Treiben. Da wir alle Individuen sind, die gemeinsam die Welt gestalten, dachten wir sofort an ein Wimmelbild.
«Vielleicht wimmeln in uns ab und zu auch die grossen Fragen des Lebens.»
Wo wimmelt es denn?
Bauer: Auf die fünf Grundsätze der Jubla übertragen bedeutet das Motto: Wenn wir zusammen sind, wimmelt es von Lebensfreuden oder auch Lebensfreunden. Im Gewimmel der Natur erkennen wir ihre Vielfalt und Schönheit. Dank unserer Kreativität wimmelt es in unseren Köpfen von einer Vielzahl von Ideen, die wir nutzen können. Wenn wir diskutieren, wimmelt es von verschiedenen Meinungen. Und vielleicht wimmeln in uns ab und zu auch die grossen Fragen des Lebens.
«Jubla-Leitende können sich als Gruppe feiern.»
Was ist das Besondere am Ranfttreffen?
Bauer: Das Ranfttreffen ist aus unserer Sicht ein idealer Anlass für ein Jubla-Leitungsteam. Junge Menschen, die das ganze Jahr über viel Verantwortung für Jüngere übernehmen, können an diesem Anlass einmal wieder selbst Teilnehmende sein. Sie dürfen auf ihre Leistung zurückblicken und sich als Gruppe feiern.
Wie motivieren Sie Jugendliche und Familien mitzumachen?
Bauer: Wir werben für das Ranfttreffen, wie für andere Jubla-Anlässe auch, mehrheitlich über Social Media oder über die kantonalen Arbeitsstellen der Jubla. Auch die Juseso-Fachstellen erhalten die Werbeunterlagen, weil wir wissen, dass viele Firm- oder Jugendgruppen am Anlass teilnehmen möchten. Für den Familienweg haben die katechetischen Arbeitsstellen kontaktiert, weil diese oftmals eng mit der Familienpastoral verbunden sind. Zuletzt haben wir insbesondere in der Region über die Pfarrblätter geworben.
Welche Jubla-Gruppen engagieren sich – und in welchem Bereich?
Bauer: Die meiste Arbeit leistet das ehrenamtliche Organisationskomitee, die sogenannte Fachgruppe Ranfttreffen der Jubla Schweiz. Diese setzt sich aktuell aus acht jungen Menschen zusammen, die in den unterschiedlichsten Ressorts das Ranfttreffen planen, vorbereiten und durchführen. Unterstützt wird die Fachgruppe durch eine angestellte Person für die Administration, einen Zivildienstleistenden und mich als Projektleitung.
«Zahlreiche ehrenamtlich Helfende bieten ein Atelier an.»
Das Ranfttreffen wird jedoch erst möglich durch zahlreiche ehrenamtliche Helfende und Personen, die ein Atelier anbieten. Hier dürfen wir auf ein breites Netzwerk setzen, das uns seit Jahren tatkräftig unterstützt. Zuletzt gibt es viele Scharen, bei denen eine Teilnahme am Ranfttreffen seit Jahren ein fester Bestandteil des Jahresprogramms ist.
Ist es das erste Ranfttreffen seit der Corona-Pandemie?
Bauer: Nein. Bereits 2022 fand ein Ranfttreffen statt. Bischofsvikar Hanspeter Wasmer vom Bistum Basel war 2022 zu Gast. 2023 dürfen wir Generalvikar Markus Thürig vom selben Bistum bei uns begrüssen.
Wie viele Teilnehmende werden erwartet – und wie haben sich die Teilnehmendenzahlen über die letzten zehn Jahre entwickelt?
Bauer: In diesem Jahr erwarten wir etwa 550 Teilnehmende bei der sogenannten Erlebnisnacht am Samstagabend und etwa 100 Teilnehmende beim Familienweg am Nachmittag. Die Teilnehmendenzahlen schwanken von Jahr zu Jahr. Insgesamt sehen wir aber seit der Corona-Pandemie leicht abnehmende Zahlen. Eine Beobachtung, die unseres Wissens nicht nur auf das Ranfttreffen, sondern auch auf viele andere Grossveranstaltungen zuzutreffen scheint.
*Moritz Bauer ist Bundespräses von Jungwacht Blauring. Mehr Informationen auf dem Flyer
Das Interview wurde schriftlich geführt.
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