Kurienerzbischof Georg Gänswein.
Vatikan

Erzbischof Gänswein präzisiert Äusserungen über geteiltes Papstamt

Rom, 26.6.16 (kath.ch) Erzbischof Georg Gänswein hat seine Aussagen über ein «geteiltes Papstamt» präzisiert. In einem Interview des katholischen Fernsehsenders EWTN betonte Gänswein am Samstag, dass er damit keineswegs zum Ausdruck bringen wollte, dass es aus seiner Sicht zwei Päpste gebe. Im Mai hatte Gänswein in einer Rede gesagt, nach dem Amtsverzicht von Benedikt XVI. gebe es keine zwei Päpste, aber ein erweitertes Amt.

«Papst Franziskus ist der rechtmässig gewählte und der rechtmässige Papst. Insofern gibt es also nicht zwei – einen rechtmässigen und einen unrechtmässigen», sagte der Präfekt des Päpstlichen Hauses und Privatsekretär von Benedikt XVI. im Interview. Noch im Mai hatte er von «de facto» einem erweiterten Papstamt «mit einem aktiven und einem kontemplativen Teilhaber» gesprochen.

«Erweiterter Petrusdienst»

In jener Aussage hatte Gänswein noch festgehalten, Benedikt XVI. habe seinen Stuhl geräumt, doch den petrinischen Dienst habe er mit seinem Rücktritt nicht verlassen. Er habe das «personale Amt stattdessen ergänzt um eine kollegiale und synodale Dimension, als einen quasi gemeinsamen Dienst». Diese Äusserungen erregten grosses Aufsehen.

Man habe ihm hier Dinge unterstellt, die er gar nicht gesagt habe, so Gänswein im Interview weiter. Er verwies darauf, dass Benedikt XVI. selbst geäussert habe, dass er «auch weiterhin im Gebet und im Opfern da ist, im Recinto [Umkreis, Anm. d. Red.] von Sankt Peter.» Mit seiner Aussage vom erweiterten Petrusdienst habe er ebendies sagen wollen, dass Benedikt XVI. nun «geistige Frucht» bringe, so der Erzbischof. Von Schwierigkeiten oder einem Konkurrenzverhältnis zwischen Franziskus und dem emeritierten Papst könne keine Rede sein, hielt Gänswein weiter fest. (cic)

Kurienerzbischof Georg Gänswein. | © kna
26. Juni 2016 | 09:10
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