«Eine Konversionstherapie nimmt einem die Lebenskraft»

«Eine Ambivalenz in Bezug auf die Sexualität ist wohl bei vielen Menschen vorhanden. Ich glaube aber nicht, dass die Sexualität veränderbar ist. Deshalb verurteile ich Therapien aufs Schärfste, die die Sexualität eines Menschen in eine bestimmte Richtung lenken wollen. Ich habe es an mir selber erlebt, dass eine solche Behandlung in einem Suizid enden kann. Eine Therapie muss immer das Ziel haben, einen Menschen zu begleiten, um ihm das zu geben, was er benötigt. Wenn man jemandem durch eine Konversionstherapie die sexuelle Ausrichtung verändern will, nimmt man ihm damit auch seine Lebenskraft.»

Samuel Jost antwortet in der «Neuen Zürcher Zeitung» (21. Januar) auf die Frage, was er von Therapien hält, die Homosexuelle von ihrer sexuellen Orientierung befreien sollen. Der 74-Jährige ist schwul und lebt heute in eingetragener Partnerschaft. Jost hat drei erwachsene Kinder aus einer Ehe mit einer Frau. (bal)

Bäume im Winter | © Pixabay/Hans, CC BY-NC-SA 2.0
21. Januar 2020 | 12:43
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