Reformprozess: Auch Bischof Büchel will hinhören
Schweiz

Deutschschweizer Bistümer spannen im synodalen Prozess zusammen

Am 17. Oktober erfolgt auch in der Schweiz der Startschuss zum weltweiten synodalen Prozess, den Papst Franziskus für die Weltkirche angestossen hat. Die drei Bistümer Basel, Chur und St. Gallen spannen zusammen, um Synergien zu nutzen.

Bis Ende Januar 2022 wollen die Bistümer die Ergebnisse diskutieren und verdichten, schreiben sie in einer gemeinsamen Medienmitteilung. Die Rückmeldungen werden von gfs.bern bis Mitte Januar nach Bistümern getrennt ausgewertet. Das Institut für Markt- und Meinungsforschung stellt anschliessend für jedes Bistum einen eigenen Bericht her.

Die Ergebnisse gehen dann an die Schweizer Bischofskonferenz weiter. Diese sendet nach einer weiteren Diskussion der Ergebnisse eine Eingabe der Schweiz nach Rom. Die Eingabe wird auch die Stimmen aus den übrigen Schweizer Bistümern einbeziehen.

Vorarbeiten in Basel

Das Bistum Basel hat in Zusammenarbeit mit gfs.bern bereits umfangreiche Vorarbeiten geleistet und stellt mit der Webseite www.wir-sind-ohr.ch eine Plattform zur Verfügung, der sich nun auch die Bistümer Chur und St. Gallen angeschlossen haben.

Diese Website informiert über die Synode, lädt Gruppen zur Teilnahme ein und stellt Materialien sowie elektronische Umfragebogen und digitale Werbemittel zur Verfügung.

Professionelle Arbeit

Der Basler Bischof Felix Gmür geht davon aus, dass die gemeinsam mit gfs.bern aufgearbeiteten Fragen einfach zu beantworten sind und anschliessend professionell ausgewertet werden.

Der St. Galler Bischof Markus Büchel stellt einen Zusammenhang zwischen dem synodalen Weg der Kirche, zu dem Papst Franziskus aufgerufen hat, und dem eigenen diözesanen Weg her. Für ihn ist es wichtig, mit allen Menschen im Gespräch zu bleiben, um so immer besser zu verstehen, «wie die Kirche der Zukunft lebendig und lebensnah bleiben kann», wie er auf der Internetseite «www.wir-sind-ohr.ch» erklärt.

Ein ambitioniertes, sportliches Vorhaben

Für den Churer Bischof Joseph Bonnemain ist der weltweite Prozess ein ambitioniertes, sportliches Vorhaben. Dank der guten Kontakte der verschiedenen Bistumsleitungen untereinander sei es möglich geworden, dass sich die Bistümer St. Gallen und Chur dem Bistum Basel, das die Vorarbeit leistete, anschliessen konnten, erklärte der Bischof auf Anfrage gegenüber kath.ch und zhkath.ch.

Für Bischof Bonnemain soll in der Kirche ein Umdenken stattfinden, «das etwas ins Rollen bringt, das einen Prozess auslöst». Bei dem Prozess gehe es darum, in der Kirche die Mitsprache, den Zusammenhalt und das Sendungsbewusstsein zu stärken.

Hinhören und erkennen

Er ist überzeugt: «Wenn wir aufmerksam hinhorchen, erkennen wir, was der Heilige Geist uns sagen will. Ob jung oder alt, ich freue mich auf jede Stimme.»

Im Bistum Basel gibt es eine Region, in der Französisch gesprochen wird. Diese wird über die Internetseite «www.jurapastoral.ch» in den Prozess der drei Bistümer eingebunden.

Freiburg und Sitten

In der Westschweiz hat Bischof Charles Morerod ebenfalls den synodalen Prozess aufgegleist. Um eine breite Beteiligung zu ermöglichen, beginnt dieser in jeder Seelsorgeeinheit.

Im Wallis hat sich Bischof Jean-Marie Lovey für einen anderen Weg entschieden. Die Kontinuität der laufenden Projekte, sowohl auf diözesaner als auch auf lokaler Ebene, soll sichergestellt werden, «um die Pfarreien nicht weiter zu belasten». Die bisherige Grundlagenarbeit soll in den synodalen Geist aufgenommen werden. Das Bistum will vermeiden, «dass alles, was seit mehreren Jahren gemacht wird, durch einen zusätzlichen Prozess oder spezielle Umfragen behindert wird», sagte Pierre-Yves Maillard, Generalvikar im Unterwallis, kürzlich gegenüber cath.ch.


Reformprozess: Auch Bischof Büchel will hinhören | © BistumSG/twitter
29. September 2021 | 10:03
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